Sawade, die älteste Berliner Pralinen- und Trüffelmanufaktur, ging 2013 in die Insolvenz. Das Unternehmerpaar Melanie und Benno Hübel will sie in die Zukunft führen – mit einem straffen Restrukturierungskurs und Unterstützung einer Mittelständischen Beteiligungsgesellschaft.
„Wir müssen uns vom Massenmarkt fernhalten“
Interview mit Benno Hübel, Geschäftsführer, Sawade GmbH
Unternehmeredition: Herr Hübel, weshalb haben Sie die Mittelständische Beteiligungsgesellschaft mit an Bord genommen?
Hübel: Uns gefällt an der MBG, dass wir unser Eigenkapital stärken können, ohne dass uns jemand, ob als Aufsichtsrat oder Beirat, hineinreden kann. Dadurch können wir die Restrukturierung mit voller Kraft vorantreiben. Mit der Stillen Beteiligung konnten wir zudem weitere Geldgeber überzeugen, sowohl Banken als auch private Investoren.
Was war das Wichtigste im Restrukturierungsprozess?
Dass unsere 350 Fachhändler und unsere Partner in der gehobenen Hotellerie trotz einer Preiserhöhung weiter zu uns gehalten haben und wir unsere Exklusivität bewahren konnten. Als relativ kleines Unternehmen kommt man im deutschen Schokoladenmarkt nur voran, wenn man sich vom Massenmarkt fernhält – und das, obwohl das jährliche Marktvolumen 14 Mrd. Euro beträgt.
Wo soll die Pralinenmanufaktur Sawade in fünf Jahren stehen?
Wir wollen einen Umsatz im zweistelligen Millionenbereich erzielen und die Mitarbeiterzahl verdoppeln. Dann wollen wir neben unserem Hauptmarkt Berlin auch auf ausländischen Märkten präsent sein. Skandinavien und Asien sind da sehr interessant.
Vielen Dank für das Gespräch.
Kurzprofil Sawade GmbH
Gründungsjahr | 1880 |
Branche | Süßwarenindustrie |
Unternehmenssitz | Berlin |
Umsatz 2014 | k.A. |
Mitarbeiterzahl | 50 |
Torsten Holler ist Gastautor.