Unternehmeredition: Herr Goebel, wie sind Sie mit der Firma Henkelhausen durch die Krise gekommen – und wie sieht die Lage heute aus?
Goebel: Im vergangenen Jahr mussten wir Umsatzeinbußen von 17% und einen Gewinnrückgang von 22% verkraften. Einige Geschäftsbereiche wie beispielsweise “Marine” sind stärker eingebrochen. Das ist natürlich nicht erfreulich, aber insgesamt sind wir vergleichsweise glimpflich durch die Krise gekommen. Die Zahl der Mitarbeiter konnten wir bei 240 stabil halten. Im laufenden Jahr geht es wieder aufwärts, auch wenn wir das Vorkrisenniveau noch nicht wieder erreichen. Wir rechnen mit 62 bis 63 Mio. EUR Umsatz bei konstanter Belegschaft und steigender Ertragskraft, die im ersten Halbjahr bereits über Plan lag. Finanziell stehen wir gut da: Wir haben in der Gruppe eine konsolidierte Eigenkapitalquote von 54%, unsere Verschuldung liegt saldiert bei Null.
Unternehmeredition: Sie sind seit 1998 Geschäftsführer von Henkelhausen. Welche unternehmerischen Erfahrungen hatten Sie vorher gemacht?
Goebel: Ich komme aus einem alten Familienunternehmen und war danach als Unternehmensberater tätig. Nach einigen Jahren wollte ich aber wieder unmittelbar unternehmerisch tätig werden. Ende 1998 kam ich über ein Management Buy-in (MBI) zu Henkelhausen. Durch mein Netzwerk hatte ich Kontakt zu einigen M&A-Beratern und Private Equity-Häusern. Die Beteiligungsgesellschaft Alpinvest B.V. hatte Interesse an einer Übernahme von Henkelhausen, und so kam das MBI zustande – Alpinvest übernahm 60% und ich 40% der Anteile.