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Mehrheit europäischer Unternehmen sieht in ESG eher Chance als Risiko

Foto: © Pcess609 _AdobeStock

45% der Spitzenführungskräfte wünschen sich ein besseres Verständnis dafür, wie die Nachhaltigkeitsziele ihres Unternehmens mit der Unternehmensstrategie verknüpft sind, wie neue Erkenntnisse des Diligent Institute und des Beratungsunternehmens Spencer Stuart zeigen. Das Bedürfnis nach Klarheit darüber, was Umwelt- und Sozialfragen für das Unternehmen bedeuten, kommt in einer Zeit, in der die Erwartungen und Anforderungen an die Offenlegung gestiegen sind. 61% der Vorstands- und Geschäftsführungsmitglieder ergreifen Maßnahmen, um sicherzustellen, dass ihre ESG-Strategie in den Jahresberichten berücksichtigt wird, 53% verbessern die ESG-Offenlegung.

Laut dem zweiten “Sustainability in the Spotlight”-Report, für den fast 1000 Mitglieder der Unternehmensleitung weltweit befragt wurden, sehen die meisten Unternehmen ESG (Environmental, Social and Corporate Governance) trotz der damit verbundenen strategischen Herausforderungen eher als Chance denn als Risiko. Es gibt jedoch starke geografische Unterschiede: Während 56% der europäischen Unternehmen ESG tendenziell als Chance betrachten, sind es 26% der US-Unternehmen. Umgekehrt sehen 35% der US-Unternehmen ESG eher als Risiko, aber 13% ihrer europäischen Pendants.

“Unabhängig davon, ob sie ESG als Risiko, Chance oder beides betrachten, müssen erfolgreiche Unternehmen ihre Daten verstehen, um sicherzustellen, dass sie die Offenlegungsvorschriften einhalten und die Erwartungen von Aktionärinnen und Aktionären sowie Anspruchsgruppen erfüllen”, so Lisa Edwards, Executive Chair des Diligent Institute. “Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass Vorstände und Geschäftsführungen das Thema Nachhaltigkeit ernst nehmen und nach mehr Klarheit darüber suchen, wie es in ihre allgemeine Unternehmensstrategie einfließt.”

Weitere wichtige Ergebnisse des Berichts sind:

Die größten Hindernisse für ESG-Fortschritte liegen in der Strategie:

Viele Unternehmen geben an, dass sie ihren Fokus auf ESG in den nächsten fünf Jahren verstärken wollen:

ESG ist ein globales Thema, aber europäische Vorstände und Geschäftsführungen sind in Bezug auf ESG-Themen engagierter und optimistischer als ihre amerikanischen Kolleginnen und Kollegen:

In den Unternehmensführungen wird der Berichterstattung mehr Aufmerksamkeit und Energie gewidmet:

“Unsere Umfrage zeigt, dass viele Vorstände und Geschäftsführungen große Fortschritte bei der Formalisierung ihres Nachhaltigkeitsansatzes gemacht haben, indem sie Aufsichtsverantwortlichkeiten definiert und Nachhaltigkeitsmetriken in vielen Bereichen des Unternehmens eingeführt haben”, so Jason Baumgarten, Leiter der globalen CEO- und Vorstandspraxis von Spencer Stuart und der Nachhaltigkeitsinitiativen des Unternehmens. “Unternehmen, die noch weiter gehen und rigoros Nachhaltigkeitsstrategien definieren, die mit ihrem Geschäftsmodell verknüpft sind, haben die Möglichkeit, einen enormen Wert freizusetzen und die nächste Wachstumswelle auszulösen.”

Methodik: Das Diligent Institute und Spencer Stuart befragten vom 13. April bis zum 3. Mai 2023 992 Vorstands- und Geschäftsführungsmitglieder von börsennotierten, vorbörslichen und anderen Unternehmen aus verschiedenen Branchen. 44% der Befragten stammen aus den USA, 34% aus der Europäischen Union oder Großbritannien und der Rest aus anderen Teilen der Welt. 

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