Der Biertraditionalist

Prinz Luitpold von Bayern übernahm in jungen Jahren die kriselnde Schloßbrauerei in Kaltenberg – und setzte auf eine Sorte, die längst vergessen schien. Heute experimentiert er mit Lebensmitteln. Nur das Reinheitsgebot bleibt für ihn unantastbar.

Über Zahlen spricht der Unternehmer nicht, weshalb sich kaum nachvollziehen lässt, ob sich die Zusammenarbeit mit der zuletzt kriselnden Brauerei Warsteiner lohnt. Doch was ihre Position auf dem Markt betrifft, konnten sich die König-Ludwig-Biere etablieren. Beim dunklen Bier sieht sich König Ludwig als Marktführer, beim Weißbier rangiere man „ungefähr auf Platz fünf oder sechs“, sagt Prinz Luitpold.

Bier wird immer vor Ort gebraut

Auch in Großbritannien, Schweden, Russland und zwölf anderen Ländern finden Biertrinker die Marke mit den zwei Löwen und der Krone im Handel – dort vor allem unter dem Namen Kaltenberg. In den Auslandsmärkten werden die Biere bei dort ansässigen Brauereien unter einer Lizenz hergestellt. „Bier ist ein Frischeprodukt“, begründet Prinz Luitpold seine Auslandsstrategie. Es lasse sich nicht kontrollieren, wie stark es unterwegs geschüttelt wird oder wie hoch die Temperaturen in den Containern sind, wenn es auf hoher See transportiert wird. „Deshalb suchen wir uns Partner vor Ort, machen klare Qualitätsvorgaben und nehmen regelmäßig Kontrollen vor.“


„Ich bin der Meinung, dass man das Cocktailmixen den Wirten überlassen sollte.“

Prinz Luitpold von Bayern, Inhaber König Ludwig Schlossbrauerei Kaltenberg


In einigen Ländern im arabischen Raum stellen die Lizenznehmer malzbasierte, alkoholfreie Getränke her, die den Halal-Vorschriften entsprechen. Abgesehen davon gilt für Prinz Luitpold: „Eine Biermarke sollte eine Biermarke bleiben und nicht für andere Produkte stehen.“ Ein Radler oder andere Biermischgetränke hat der Unternehmer daher nicht im Sortiment. „Ich bin der Meinung, dass man das Cocktailmixen den Wirten überlassen sollte“, stellt er klar.

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