„Made in Germany genießt im Ausland hohes Ansehen“

Unternehmeredition: Herr Dr. Ioannidis, welche Rolle spielt die Internationalisierung in der allgemeinen Geschäftsentwicklung Ihres Unternehmens?
Ioannidis: Für uns sind in diesem Zusammenhang vor allem drei Kriterien wichtig: Natürlich wollen wir international weitere Geschäftsanteile generieren und neue Märkte erobern. Dazu gehört, dass wir diese Märkte kennenlernen und auf diese Weise Waren und Dienstleistungen erhalten. Und schließlich geht es uns um die Qualifizierung unserer Mitarbeiter, die regelmäßig bei unseren ausländischen Tochtergesellschaften vor Ort aktiv sind, um wertvolle Auslandserfahrung zu sammeln. So geben wir schon unseren Auszubildenden die Chance, über bezahlte Auslandsaufenthalte die Mentalität und Verhaltensweisen der Menschen im Ausland kennenzulernen. Dies alles sorgt für eine große soziale Ausgewogenheit in unserem Haus. Und natürlich kommen auch Kollegen aus dem Ausland zu uns, um in Deutschland ihre Erfahrungen zu machen.

Unternehmeredition: Wie gestaltet sich die Zusammenarbeit mit Partnern und Kunden auf internationaler Ebene und wo liegen die geografischen Schwerpunkte?

Ioannidis:
Als international agierendes Familienunternehmen liegt die Finanzhoheit unseres Unternehmens weiterhin in der heimischen Konzernzentrale. Trotz der hohen Eigenkapitalquote hat es sich als sinnvoll erwiesen, gerade in Krisenzeiten auf heimische Finanzpartner zu bauen. Auch die Unternehmensstrategie wird von Deutschland aus gesteuert, während die operative Planung der ausländischen Tochtergesellschaften zu rund 70% auch im Ausland stattfindet. Wir erleben regelmäßig, welch hohe Wertschätzung die Marke „Made in Germany“ im Ausland genießt, und begegnen viel Respekt bei unseren ausländischen Partnern und Kunden. Unser Unternehmen ist seit dem Ende der 1960er Jahre vermehrt im Ausland aktiv, und in den vergangenen Jahren haben wir ganz wesentlich von der Öffnung des asiatischen Marktes und der sogenannten „BRIC“-Staaten profitiert. Unsere Schwerpunkte liegen in Asien vornehmlich in China, Korea und Indien. Daneben spielen Osteuropa mit Polen und Russland sowie die USA eine zentrale Rolle in unserem Auslandsgeschäft.

Unternehmeredition: Welches sind die wesentlichen Zukunftsmärkte, in denen Sie in den nächsten Jahren aktiv werden?

Ioannidis:
Wir wollen unser Geschäft sukzessive ausbauen. Dabei konzentrieren wir uns in erster Linie auf das Asiengeschäft. In Europa verspricht vor allem die Türkei hohe Wachstumsraten. Auch in den USA sehen wir gute Chancen. Dort besitzen wir bereits eine große Produktionsstätte und könnten uns zukünftig auch dort eine eigene Produktionslinie vorstellen. Die USA haben sich auch in der Krise für uns als relativ stabile Wirtschaft erwiesen, und der Wert des Euros zum Dollar wird meiner Meinung nach wieder steigen. Wir scheuen den Wettbewerb nicht. Die Auseinandersetzung am Markt ist für uns Antrieb im täglichen Geschäft.

Unternehmeredition: Herr Dr. Ioannidis, vielen Dank für das Gespräch!

Das Interview führte Holger Garbs.
redaktion@unternehmeredition.de


Zur Person: Dr. Ioannis Ioannidi
Dr. Ioannis Ioannidis ist Geschäftsführer der Oskar Frech GmbH und Co. KG (www.frech.com) in Schorndorf Weiler. Im Jahr 1949 gegründet, beschäftigt das Unternehmen heute weltweit rund 700 Mitarbeiter und besitzt Tochtergesellschaften in Europa, Asien und Amerika. Außerdem ist Dr. Ioannidis Mitglied im Bundessenat des Beirats der Wirtschaft e.V. (www.bdw-deutschland.de) und engagiert sich im VDMA (www.vdma.org).

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