Die Industrie entwickelt sich derzeit in hohem Tempo. Branchenübergreifend passieren täglich neue Unternehmenskäufe in Form von Ausdehnungen in neue Märkte oder Zukäufe von neuen Geschäftsbereichen, aber auch Verkäufe von Geschäftsfeldern als Ergebnis neuer Ausrichtung oder Fokussierung. Diese Maßnahmen haben einen gemeinsamen Zweck: den Fortbestand des Unternehmens zu sichern.
Sobald die strategischen Entscheidungen dem Unternehmen keinen freien Handlungsspielraum mehr gewährleisten können – sei es wegen Fehlinvestitionen, fehlender oder unzureichender Informationen oder anderer Faktoren –, führt der Weg unausweichlich in einen Liquiditätsengpass und schließlich zur Überschuldung. Eine schnelle Feststellung des Krisenstadiums und eine sofortige Reaktion können in diesem Fall für das Unternehmen existenziell sein.
Liquidität als wichtigster Bestandteil einer Restrukturierung
Unternehmen in einer Restrukturierungssituation haben in der Regel einen erhöhten Liquiditätsbedarf. Dies beruht nicht nur auf dem normalen Liquiditätsbedarf, der bereits in der Vergangenheit aufgrund von strategischen Entscheidungen entstanden ist, sondern auch auf dem neuen Bedarf, der für die Umstrukturierungsziele bzw. die Verwalter, Investoren, Restrukturierer und andere Beteiligte erforderlich ist.
In Krisensituationen ist es nicht ungewöhnlich, dass Hausbanken eine Risikoreduzierung und/oder zusätzliche Sicherheiten vom Unternehmer verlangen. Häufig werden auch bestehende Kredite gekürzt oder Kreditverträge gekündigt. Somit müssen Unternehmen hohe Anforderungen erfüllen und einen Großteil der bestehenden Vermögenswerte (wie zum Beispiel Rechte, Forderungen, Vorräte, Sachanlagen und Beteiligungen) als Sicherheiten zur Verfügung stellen, um ihre Kreditwürdigkeit weiterhin beibehalten zu können.