DBAG mit drei Management-Buy-Outs trotz Corona-Krise

Buy-outs im deutschen Mittelstand auf hohem Niveau
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Gleich dreimal hat die Deutsche Beteiligungs AG (DBAG) in den vergangenen Tagen mittels Management-Buy-Out in Industrie-Unternehmen investiert. Trotz der aktuellen Einschränkungen und Unsicherheiten verursacht durch die Corona-Pandemie konnten die Verhandlungen mit den jeweiligen Gründerfamilien und Anteilseignern erfolgreich abgeschlossen werden.

Investment in Hersteller von Embedded-Computing-Produkten

Die congatec Holding AG mit Sitz im bayerischen Deggendorf ist ein stark wachsendes Technologieunternehmen im Bereich Embedded-Computing mit Fokus auf leistungsstarken sogenannten Computer-on-Modulen (CoM) und industriellen Single-Board-Computern (SBC). Der von der DBAG beratene DBAG Fund VIII wird die Mehrheit der Anteile von den Gründungsgesellschaftern im Rahmen eines Management-Buy-Outs erwerben. Daneben wird sich auch das congatec-Management beteiligen. Im Segment der Computer-on-Module ist das 2004 gegründete Unternehmen der weltweite Marktführer mit einer breiten Kundenbasis von Start-ups bis zu internationalen Blue-Chip-Unternehmen.

congatecs Kunden kommen zu mehr als zwei Dritteln aus dem europäischen Wirtschaftsraum, der Umsatzanteil mit Kunden in den USA oder in Asien wächst. Das soll sich in den kommenden Jahren beschleunigen. „Wir erwarten ein anhaltend starkes Wachstum in der Digitalisierung“, sagte Dr. Rolf Scheffels, Mitglied des DBAG-Vorstands, heute aus Anlass der Vertragsunterzeichnung. Und weiter „Die Pandemie hat noch einmal einen starken Impuls für das ´Internet of Things´ und ´Industrie 4.0‘ gegeben – das wird der Nachfrage nach den dafür notwendigen Computerbausteinen einen weiteren Schub verleihen.“

Beteiligung an führendem Anbieter von Brandschutzsystemen

Die Multimon AG (Multimon) aus Kirchheim bei München ist ein führender Anbieter von Brandschutzsystemen. Im Rahmen eines Management-Buy-outs (MBO) wird der von der DBAG beratene DBAG Fund VIII von dem Multimon-Gründer und weiteren Gesellschaftern die Mehrheit der Anteile erwerben. Dies teilte die DBAG vor einer Woche mit. Daneben wird auch das Multimon-Management beteiligt bleiben. Das Unternehmen liefert Brandschutzanlagen meist schlüsselfertig – von der Planung über die Installation bis zur Inbetriebnahme alles aus einer Hand.

Die Anlagen werden überwiegend in Hochhäusern, Einkaufszentren, Lagerhallen, Produktionsstätten, Logistikzentren, Tiefgaragen oder in denkmal­ge­schütz­ten Gebäuden eingesetzt. Das wesentliche Know-how liegt in der effizienten und regelkonformen Konzeptionierung, Installation und Wartung der Anlagen. Das Unternehmen mit Sitz in Kirchheim bei München wurde 1982 gegründet. Es unterhält sieben Standorte in Deutschland und acht weitere in osteuropäischen Ländern. „Uns gefallen Multimons gute Marktposition sowie die Aussicht auf attraktives organisches und auch anorganisches Wachstum. Mit zunehmender installierter Basis werden zudem die attraktiven Serviceumsätze weiter steigen.“ sagte Dr. Rolf Scheffels, Mitglied des DBAG-Vorstands, aus Anlass der Vertragsunterzeichnung.

Erstes MBO der DBAG in Italien

Ihr erstes Management-Buy-Out in Italien strukturierte die DBAG vor einer Woche durch die Investition in die PM Plastic Materials s.r.l. in Norditalien. Das Unternehmen ist nach DBAG-Angaben der größte europäische Produzent von vorverdrahteten und leeren Kunststoffkabelrohren, die überwiegend zur Elektroinstallation verwendet werden. Der von der DBAG beratene DBAG Fund VII wird die Mehrheit der Anteile der Gründerfamilie übernehmen. Daneben wird sich auch das Management maßgeblich beteiligen, um die Kontinuität sicherzustellen.

Die Wurzeln des Familienunternehmens reichen bis ins Jahr 1907; als PM Plastic Materials firmiert es seit 1962. Es beschäftigt rund 120 Mitarbeite­rinnen und Mitarbeiter. In den vergangenen Jahren ist PM Plastic Materials stark gewachsen. Der Umsatz stieg seit 2003 im Durchschnitt um jährlich zwölf Pro­zent auf 101 Millionen Euro (2019). Knapp ein Drittel der Produktion sind vorverdrahtete Rohre, die mit einer großen Bandbreite von Kabeln ausgestattet sind: überwiegend zur Stromversorgung, aber auch für Telefonie, Netzwerke und Alarmanlagen. Die vorverdrahteten Rohre verkürzen die Installationsdauer für Elektriker um bis zu 50 Prozent und bieten so einen Kostenvorteil für Neubau- und Renovierungsprojekte. „Norditalien hat eine vielfältige, traditionsreiche und erfolgreiche Industrieland­schaft, die wir uns erschließen wollen“, sagte Torsten Grede, Sprecher des DBAG-Vorstands aus Anlass der Vertragsunterzeichnung. „Wir haben dazu dort in den vergangenen Jahren Geschäftsmodelle aus unseren Kernsektoren analy­siert und ein Netzwerk aufgebaut“, so Grede weiter.

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Als Redakteur der Unternehmeredition berichtet Alexander Görbing regelmäßig über Unternehmen und das Wirtschaftsgeschehen. Zu seinen Schwerpunkten gehören dabei Restrukturierungen, M&A-Prozesse, Finanzierungen sowie Tech-Startups.

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