Letztes Jahr sind die Arbeitskosten in Deutschland zwar weniger stark gestiegen als zuvor. Doch für 2014 lassen innen- und außenwirtschaftliche Faktoren nichts Gutes erwarten. Das Institut der Deutschen Wirtschaft geht von einem Anstieg aus.
Die Arbeitskosten zwischen West- und Ostdeutschland unterscheiden sich noch stark: Lagen sie für einen Arbeitnehmer in Westdeutschland 2013 bei 62.300 Euro, musste ein Unternehmer im Osten knapp 41.000 Euro aufbringen. Damit sind die Lohnkosten im Westen im Vergleich zum Vorjahr um 1,8 Prozent gestiegen, im Osten um 0,9 Prozent. Auch innerhalb der Branchen tun sich große Unterscheide auf. Banken und Versicherungen müssen im Schnitt 80.000 Euro pro Beschäftigtem aufbringen, im Verkehr oder Handel sind es hingegen nur knapp 45.000 Euro.
Auch wenn der Anstieg der Arbeitskosten geringer ausfällt als im Vorjahr, warnt das Institut der Deutschen Wirtschaft (IW) vor zu viel Optimismus. Denn 2013 wurde Beschäftigung aufgebaut, obwohl das Wirtschaftswachstum geringer ausfiel als im Jahr zuvor. Das verringere aber die Produktivität, was auf lange Sicht zu steigenden Lohnstückkosten führe. Auch Wirtschaftswachstum und Produktivitätsanstieg sind mit 1,75 bzw. 1 Prozent bislang in keiner ausreichenden Höhe prognostiziert, um sie auszugleichen. Zudem tue die immer noch anhaltende Staatsschuldenkrise in Teilen Europas ihr übriges.
Auch Tarifabschlüsse lassen die Lohnstückkosten in die Höhe schnellen. Das IW geht von Lohnsteigerungen um 3 Prozent aus. www.diw.de