Inveox sucht Investoren nach Finanzierungsausfall

Das Münchener Health-Tech Startup Inveox ist auf Investorensuche. Foto: Inveox
Das Münchener Health-Tech Startup Inveox ist auf Investorensuche. Foto: Inveox

Das Münchener Health-Tech Startup Inveox GmbH befindet sich aktuell in einer schwierigen Phase. Aufgrund einer ausgebliebenen Finanzierung aus dem Gesellschafterkreis hat das Unternehmen beim Amtsgericht München einen Insolvenzantrag gestellt. Daraufhin wurde Rechtsanwalt Marc-André Kuhne von der Kanzlei dkr kuhne dr. raith als vorläufiger Insolvenzverwalter eingesetzt. Gemeinsam mit dem M&A-Beratungsunternehmen Falkensteg hat Kuhne umgehend einen strukturierten Investorenprozess gestartet. Ziel ist es, die innovative Technologie des Unternehmens und möglichst viele der 20 Arbeitsplätze zu sichern. „Wir finden hier ein hoch motiviertes, kompetentes Team vor, das für das Produkt brennt“, erklärte RA Dr. Hermann Raith nach einer ersten Bestandsaufnahme. Die Technologie von Inveox gilt als marktreif und wird bereits in ersten Laboren eingesetzt.

Innovation in der Krebsdiagnostik

Seit seiner Gründung im Jahr 2017 verfolgt Inveox das Ziel, den Prozess der Gewebeprobenanalyse, insbesondere in der Krebsdiagnostik, zu optimieren. Die von Inveox entwickelte Software „invorder“ digitalisiert den Versand und Eingang von Gewebeproben im Labor. Dazu kommen ein intelligentes Probenbehälter-System sowie die firmeneigene sampleX-Maschine, die den Prozess der Probenbearbeitung sicherer, schneller und weniger fehleranfällig machen. Die Automatisierung und Digitalisierung der Laborprozesse sollen eine KI-gestützte Diagnostik ermöglichen. Aktuell erfolgen laut Inveox viele Arbeitsschritte in den Laboren noch manuell, was häufig zu Verzögerungen und Fehlern führt. Die Lösung des Unternehmens zielt darauf ab, den gesamten Prozess – von der Entnahme der Gewebeprobe bis zur Weiterleitung der Diagnose an den behandelnden Arzt – zu digitalisieren. Die Technologie des Unternehmens befindet sich in der Installation und Erprobung in einer führenden Privatklinik.

Viele Auszeichnungen gewonnen

Ein Viertel der 430 histopathologischen Labore in Deutschland sei in die Entwicklung von Inveox’ Technologie involviert gewesen. In den vergangenen Jahren wurde das Startup mehrfach für seine Innovationen ausgezeichnet, darunter 2018 von Forbes als „Startup des Jahres“ und 2020 als „Digitales Startup des Jahres“ vom  Bundeswirtschaftsministerium. Rechtsanwalt Kuhne zeigt sich optimistisch, dass die innovative Technologie und der bestehende Marktbedarf eine Fortführungslösung ermöglichen. Die M&A-Beratung liegt in den Händen von Jonas Eckhardt und seinem Team bei Falkensteg. „Inveox steht für exzellente Technologie und einen klaren Bedarf im Markt“, so Kuhne. Auch die Gründer Maria und Dominik Sievert sind überzeugt, dass ihre Technologie eine sichere und schnellere Krebsdiagnostik ermöglicht: „Unsere Technologie hat sich bewährt, und wir sehen ein starkes Kundeninteresse in einem Markt, der dringend nach Digitalisierung und Effizienzsteigerung verlangt. Wir haben bereits bewiesen, dass unser System funktioniert.” Dr. Helmut Schöneberger, Vorstand im Deutschen Startup Verband, unterstützt die Suche nach einem Investor und ist optimistisch, dass Inveox eine langfristige Zukunft hat: „Maria und Dominik Sievert gehören zu den innovativsten Köpfen im Health Tech Bereich. Inveox steht für exzellente Technologie, visionären Unternehmergeist und ein außergewöhnliches Team. Ich bin überzeugt, dass sie mit dem richtigen Investor eine nachhaltige und erfolgreiche Zukunft gestalten werden.”

Autorenprofil

Als Redakteur der Unternehmeredition berichtet Alexander Görbing regelmäßig über Unternehmen und das Wirtschaftsgeschehen. Zu seinen Schwerpunkten gehören dabei Restrukturierungen, M&A-Prozesse, Finanzierungen sowie Tech-Startups.

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