Insolvenzantrag für Gröner Group GmbH

Der Immobilienunternehmer Christoph Gröner hat heute für seine Gröner Group GmbH Insolvenz angemeldet. Diese Information veröffentlichte die Unternehmensgruppe auf ihrer Website. Zum vorläufigen Insolvenzverwalter ernannte das Amtsgericht Leipzig den Berliner Juristen Philipp Hackländer von der Kanzlei White & Case. Die Gröner Group GmbH agierte in den letzten Jahren als Finanzgeber für diverse Immobilienprojekte in Zusammenarbeit mit Investoren und Risikokapitalgebern. Gleichzeitig hält die Gesellschaft Beteiligungen an anderen Unternehmen. Die Entwicklungen am deutschen Immobilienmarkt seit 2021 hätten laut Gröner jedoch den Geschäftsbetrieb erheblich belastet. Um Zahlungsengpässe zu überbrücken, habe die Unternehmensleitung Stundungen mit Gläubigern vereinbart. Diese sollten sicherstellen, dass die Gröner Group GmbH ihre Verbindlichkeiten sukzessive aus laufenden Transaktionen und geplanten Verkäufen erfüllen kann.

Bis Ende Oktober 2024 sei es der Geschäftsleitung, das Vertrauen der Geschäftspartner aufrechtzuerhalten. Der Unternehmer beklagt sich in seiner heutigen Stellungnahme über  die fortwährende, teilweise als kreditschädigend empfundene Medienberichterstattung.  Diese habe zu einer wachsenden Unsicherheit bei Investoren und Gläubigern geführt. In einer Erklärung betonte das Unternehmen, dass dies das Vertrauen in die Gröner Group GmbH und deren Zahlungsfähigkeit nachhaltig beeinträchtigt habe. Die Unternehmensleitung sah sich daher gezwungen, einen Insolvenzantrag zu stellen.

Operatives Geschäft nicht betroffen

Das operative Geschäft der Gröner Unternehmensgruppe ist laut der Presseinformation von der Insolvenz der Gröner Group GmbH nicht betroffen. Das Unternehmen versicherte, dass laufende Bauprojekte weiterhin fortgeführt werden und die Gröner Group GmbH keine wesentlichen Beteiligungen an projektbezogenen Gesellschaften halte. Die Insolvenz betreffe somit nicht die operativen Aktivitäten, sondern primär die finanzielle Struktur der Muttergesellschaft und deren Beteiligungen.

Gröner zeigt sich enttäuscht

In einer persönlichen Stellungnahme zeigte sich Christoph Gröner enttäuscht über die Entwicklung. Er sagte: „Noch im September 2024 bin ich fest davon ausgegangen, dass wir mit der Vernunft der Investoren und Gläubiger, aber auch mit dem Verantwortungsbewusstsein von Medien rechnen dürfen. Diese Einschätzung hat sich als falsch erwiesen, sodass ich in meiner Aussage ‚Insolvenz ist für mich keine Option‘ eines Besseren belehrt wurde.“

Autorenprofil

Als Redakteur der Unternehmeredition berichtet Alexander Görbing regelmäßig über Unternehmen und das Wirtschaftsgeschehen. Zu seinen Schwerpunkten gehören dabei Restrukturierungen, M&A-Prozesse, Finanzierungen sowie Tech-Startups.

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