In die Zukunft investieren

Der digitale Umbruch wird dazu führen, dass sich die Schere zwischen erfolgreichen Unternehmen und den zurückgelassenen weiter öffnet. Umso wichtiger ist es deswegen, das Unternehmen richtig zu positionieren. Die Diversifizierung des liquiden Vermögens in zukunftsträchtige Technologien gehört dazu.

Hohe Unternehmensgewinne, tiefe Inflation, stark wachsende Weltwirtschaft – ein Traumszenario für exportorientierte Unternehmer. Wer sich auf dieses positive Umfeld verlässt, könnte jedoch in einigen Jahren böse überrascht werden. Die seit geraumer Zeit anhaltende konjunkturelle Dynamik übertüncht die Tatsache, dass der strukturell bedingte Trend zu einem schwächeren globalen Wirtschaftswachstum weiter intakt ist. Die wesentlichen Treiber sind die ungünstige demografische Entwicklung, die rückläufige Globalisierungsdynamik und sinkende Produktivitätssteigerungen. Was zunächst relativ harmlos erscheint, dürfte langfristig fatale Auswirkungen haben.

Das größte Problem ist die Demografie, schrumpft doch die Erwerbsbevölkerung in der Eurozone bereits seit mehreren Jahren – pro Jahr gehen hierdurch rund 0,5 Prozent an Wirtschaftswachstum verloren. Ursachen sind zu niedrige Geburtenraten und damit einhergehend der wachsende Anteil von Rentenbeziehern. In den USA ist der demografische Trend wegen der starken Zuwanderung zwar weniger brisant, hat sich aber ebenfalls deutlich verschlechtert.

Vierte industrielle Revolution wird unterschätzt

Auch bei der Produktivität ist die Ausgangslage in allen Industrieländern ernüchternd. Seit den 1970er-Jahren fällt der Produktivitätszuwachs übergeordnet und bewegt sich inzwischen nur noch knapp über der Nulllinie. Ursachen sind Sättigungseffekte und ein Strukturwandel zugunsten von Sektoren mit geringer Produktivität, vor allem in den Dienstleistungsbranchen. Pessimisten wie der amerikanische Wirtschaftswissenschaftler Robert J. Gordon gehen davon aus, dass sich an dieser Situation in den kommenden 20 Jahren wenig ändern wird, weil die digitale Revolution kaum noch Wachstumspotenziale bietet und Innovationen fast nur noch bei Freizeitgütern stattfinden. Optimisten hingegen meinen, dass die vierte industrielle Revolution vollkommen unterschätzt wird und der rasante technologische Wandel einen Produktivitätsschub nach sich zieht, wie wir ihn seit 20 Jahren nicht mehr gesehen haben.

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