Gute Aussichten für insolventen Maschinenbauer J.G. Weisser Söhne

Automobilzulieferer J.G. Weisser Söhne
Automobilzulieferer J.G. Weisser Söhne

Der insolvente Maschinenbauer J.G. Weisser Söhne GmbH & Co. KG hat gute Aussichten auf eine erfolgreiche Sanierung. Mittlerweile wurde für das Unternehmen aus St. Georgen im Schwarzwald das Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung eröffnet. Seit dem Insolvenzantrag im September läuft der Geschäftsbetrieb ohne Einschränkungen weiter. Das Team um Markus Fauser und Tobias Wahl von Anchor Rechtsanwälte als Generalbevollmächtigte führt zusammen mit David Blum und Ansgar Lienert sowie der Geschäftsführung bereits Gespräche mit potenziellen Investoren. „Das Interesse hat uns positiv überrascht und wir beginnen nun die intensiven Gespräche mit einem den potenziellen Übernehmern. Das Interesse unterstreicht die Qualität des Unternehmens und die gute Aussicht auf eine Fortführung des Geschäftsbetriebes. Kunden und Lieferanten sind weiter engagiert an Bord und unterstützen den Sanierungskurs“, erklärt Markus Fauser. Geplant sei ein Verkauf im ersten Quartal 2025.

Hohe Auslastung der Produktion

In Gesprächen mit den Kunden von J.G. Weisser Söhne konnte erreicht werden, dass das Unternehmen weiterhin mit Aufträgen ausgelastet ist. „Wir spüren das Vertrauen unserer Kunden, die damit einen wichtigen Beitrag zur Sanierung leisten. Das unterstreicht auch die Qualität unserer Fertigung und unserer Produkte. Unser Unternehmen ist mit seiner Marke sehr gut im Markt positioniert und verfügt zudem über sehr motivierte und qualifizierte Mitarbeiter“, so Viktor Gaspar, Geschäftsführer bei J.G. Weisser Söhne. Das Unternehmen ist ein Hersteller hochpräziser multifunktionaler Drehmaschinen und blickt auf eine lange Geschichte zurück. Bereits 1830 fertigte Johann Georg Weisser in seiner Schmiede erste Maschinen. 1856 wurde die Maschinenfabrik Weisser in St. Georgen gegründet. Über Jahrzehnte spezialisierte sich das Unternehmen auf Drehmaschinen und baute seine Expertise aus.

Heute beliefert Weisser weltweit insbesondere die Automobilbranche. Im Jahr 2023 erwirtschaftete das Unternehmen rund 59 Mio. EUR Umsatz und beschäftigte 340 Mitarbeitende. Die Gruppe ist mit Vertriebs- und Serviceniederlassungen sowie Handelsvertretungen weltweit präsent. Darüber hinaus entwickeln Weisser innovative Laseranlagen. Die größten Abnehmerbranchen sind die Automobilindustrie sowie die Medizin- und Luftfahrtindustrie. Die Corona-Pandemie brachte jedoch große Herausforderungen aufgrund von Lieferkettenproblemen. Eine Übernahme durch die US-amerikanische Hardinge-Gruppe sollte Stabilität bringen. Doch Hardinge meldete im Sommer 2024 Insolvenz nach Chapter 11 an. Verhandlungen zur Sanierung brachten in der notwendigen Zeit kein Ergebnis.

Gute Aussichten auf Restrukturierung

Das Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung wird durch den Sachwalter, Rechtsanwalt Marc-Philippe Hornung von der SZA Schilling Zutt & Anschütz Rechtsanwaltsgesellschaft, begleitet. Er ist weiterhin optimistisch, dass eine stabile Fortführungslösung für das Unternehmen gefunden werden kann: „Ich sehe unverändert gute Chancen für eine erfolgreiche Restrukturierung. Dank der hervorragenden Marktposition, der hohen Motivation und Qualifikation der Mitarbeiter sowie eines guten Auftragsbestands können wir den Geschäftsbetrieb auch während des Insolvenzverfahrens fortführen. Die Unterstützung durch Kunden und Lieferanten sowie das Interesse zahlreicher potenzieller Investoren unterstreichen die gute Perspektive des Unternehmens.” Rechtlich wird das Unternehmen im Insolvenzverfahren federführend von Rechtsanwalt Dr. Hendrik Boss und seinem Team von Taylor Wessing beraten. Der strukturierte M&A Prozess wird von Roland Berger unter der Leitung von Jörg Brunner und Christoph Burkhart geführt. Operativ begleitet allea Consult mit Lars Steinhagen und Timo Petermann die Fortführung.

Markus Fauser, Anchor Rechtsanwälte
Markus Fauser, Anchor Rechtsanwälte

Anchor ist ein Hybrid aus Anwaltskanzlei und Unternehmensberatung. Mit 14 Standorten und über 150 Mitarbeitern in den Bereichen Insolvenz und Sanierung gehört die Kanzlei deutschlandweit zu den großen Restrukturierungseinheiten. Anchor hat zahlreiche größere Unternehmen in und außerhalb der Insolvenz begleitet und saniert. SZA Schilling, Zutt & Anschütz ist seit mehr als einem Jahrhundert eine der angesehensten deutschen Wirtschaftssozietäten. Mit ihren Rechtsanwältinnen und Rechtsanwälten sowie Büros in Frankfurt, Mannheim, München und Brüssel berät die Sozietät nationale und internationale Mandanten.

Autorenprofil

Als Redakteur der Unternehmeredition berichtet Alexander Görbing regelmäßig über Unternehmen und das Wirtschaftsgeschehen. Zu seinen Schwerpunkten gehören dabei Restrukturierungen, M&A-Prozesse, Finanzierungen sowie Tech-Startups.

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