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„Wir sind im High-End-Bereich“

Die Friesische Verschleißtechnik GmbH und Co. KG ist ein typischer Nischenanbieter. Das Unternehmen produziert Gleitlager, Bolzen und Verschleißteile, vor allem für Bagger und Tagebaugeräte. Im Interview erklärt Geschäftsführer Thomas Stracke, wie man mit zehn Mitarbeitern ein international agierendes Unternehmen betreibt.

Unternehmeredition: Herr Stracke, in der vorletzten Woche haben Sie eine Lieferung nach Chile verschickt, es waren 26 Gleitlager für eine Förderanlage. Wie kommt man als kleiner mittelständischer Betriebe an einen Auftrag aus Südamerika?

Stracke: Indem man sein geschäftliches Netzwerk nutzt. Der Kontakt nach Chile ist über amerikanische Mittelsmänner gelaufen. Konkret wollte ein chilenischer Bergbaukonzern einen Alternativlieranten aus Europa. Wir haben dann zunächst Musterproben nach Santiago de Chile geschickt und konnten uns  gegen die anderen Angebote durchsetzen.

Sie haben nur zehn Mitarbeiter im Betrieb. Wie kann man damit Produktion, Logistik und Vertrieb stemmen?

Wir haben ein junges und gut eingespieltes Team. Gerade in der Fertigung setzen wir auf ein bewährtes und gleichzeitig junges Personal. Für die Logistik und die Finanzen arbeiten wir mit Externen zusammen. Beim Vertrieb sind wir mit unseren regionalen Partnern sehr gut aufgestellt.

Wie will sich die Friesische Verschleißtechnik mit den neuen außereuropäischen Geschäftsbeziehungen weiter entwickeln?

Wir sind bemüht, weitere Märkte zu erschließen. Das betrifft zum Beispiel Südafrika oder auch den asiatischen Kontinent.  Um dafür gewappnet zu sein, bauen wir gerade eine neue Produktionshalle an unserem Standort auf. Unser wichtiges Kapital bleiben aber unsere bodenständigen Mitarbeiter, die mit ihrer Erfahrung und Flexibilität das Optimum für unser Unternehmen erwirtschaften. Die Friesische Verschleißtechnik GmbH und Co. KG ist ein typischer Nischenanbieter. Das Unternehmen produziert Gleitlager, Bolzen und Verschleißteile, vor allem für Bagger und Tagebaugeräte. Im Interview erklärt Geschäftsführer Thomas Stracke, wie man mit zehn Mitarbeitern ein international agierendes Unternehmen betreibt.

Außerdem sind wir mit unserem Standort inmitten von Europa gut angebunden. Das betrifft sowohl unsere Zulieferer als auch die Märkte durch den guten Zugang zur See- und Luftfracht sowie den Straßentransport.

Ihr Unternehmen wurde vor 20 Jahren aus der Stahlwerk Augustfehn Schmiede GmbH & Co. KG ausgelagert. Wieso ist das Geschäft mit Bolzen, Gleitlagern und Verschleißteilen lukrativ?

Zunächst handelt es sich um einen spezialisierten Nischenmarkt mit wenigen Anbietern und Produktionsstätten. Außerdem pflegen wir Geschäftsbeziehungen mit langfristigen Lieferverträgen. Mit manchen Kunden arbeiten wir seit Jahrzehnten zusammen. Der Grund, warum wir auch international gefragt sind, ist unsere Fertigungstechnik: Wir schmieden, während viele andere gießen. Wir bearbeiten das Material in zwei Schritten statt in einem, um es feinkörniger und homogener zu machen, als es im Ausgangszustand war. Produkte, die durch Schmieden erzeugt werden, sind im Endeffekt zäher und langlebiger als solche, die nur gegossen werden. Wir sind mit unseren Produkten im High-End-Bereich.

Ihre wichtigste Ressource ist der Manganhartstahl, das so genannte MangaDur® ist markengeschützt. Was ist das Besondere an dem Material?

Manganhartstahl hat die Eigenschaft, beim Schleifen oder Schlagen, also starker Beanspruchung, zu erhärten, also noch robuster zu werden. Diese so genannte Kaltverfestigung nutzen wir bei der Weiterverarbeitung. Dadurch erzeugen wir ein extrem festes Ausgangsmaterial, unser MangaDur®. Gerade bei unseren Verschleißteilen, die öfters ausgetauscht werden müssen, sind wir damit im Vorteil, weil unsere Produkte den entscheidenden Tick länger halten als andere.

www.fvt-gmbh.de

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