Die Quote der Fehlbesetzung leitender Positionen in Familienunternehmen durch externe Manager liegt bei alarmierenden 50%. Die Hälfte aller Fremdmanager verlässt das Unternehmen nach spätestens zwei Jahren wieder. Das geht aus einer aktuellen Studie hervor, die die Gabriela Jaecker GmbH Personal- und Nachfolgeberatung für Familienunternehmen und das Institut für Mittelstandsforschung der Universität Mannheim (ifm) erstellten. Knackpunkt sei der Rekrutierungsprozess der Unternehmen.
„Insbesondere wenn Kandidaten aus den Publikumsgesellschaften in ein Familienunternehmen wechseln, prallen unterschiedliche Auffassungen von Unternehmenskultur und Wertevorstellungen aufeinander“, so Gabriela Jaecker, geschäftsführende Gesellschafterin des Beratungsunternehmens. Daraus erwachse ein Konfliktpotenzial, das im schlimmsten Fall zu Imageschäden des Unternehmens führen kann.
Um die hohe Fehlbesetzungsquote einzudämmen, dürften Personalentscheidungen nicht aus dem Bauch heraus getroffen werden, rät Dr. Detlef Keese, Leiter der Forschungsgruppe Familienunternehmen am Ifm. „Die Anforderung an die Unternehmensleitung ist drastisch gestiegen. Umso wichtiger ist die Professionalisierung bei der Rekrutierung familienfremder Manager.“ Vor dem Hintergrund eines steigenden Bedarfs an Fremdmanagern beim inhabergeführten Mittelstand müsse auch ihre Einbindung in die Unternehmenskultur verbessert werden.