Folgenschwere Fehler

Der Umgang mit unternehmerischem Scheitern spaltet die Deutschen. Geschlecht, Herkunft und Bildung bestimmen, wie mit Fehlschlägen umgegangen wird.

Ganz nach dem Motto „aus Fehlern lernt man“, können die meisten Deutschen Misserfolgen etwas Positives abgewinnen – bei unternehmerischem Scheitern sieht das aber anders aus. Eine repräsentative Studie der Universität Hohenheim mit über 2.000 Teilnehmern ergab, dass nur gut die Hälfte der Befragten Toleranz für Misserfolge von Unternehmern aufbringen kann.

Unterschiede in der Einschätzung ergaben sich dabei nach Geschlecht, Alter, Bildungsstand, Einkommen und Herkunft. So beurteilten Männer unternehmerisches Scheitern grundsätzlich positiver als Frauen. Unter den jüngeren Befragten zwischen 18 und 29 Jahren zeigten sich 55 Prozent tolerant gegenüber scheiternden Unternehmern, wohingegen sich über drei Viertel der 60 – 69-Jährigen negativ äußerten. Auch Angestellte haben nur wenig Verständnis für unternehmerisches Scheitern. Allgemein steigt die Toleranz für Misserfolge mit dem Einkommen der Befragten. Geografisch betrachtet, verzeihen Menschen im Nordosten Deutschlands unternehmerischen Misserfolg am wenigsten.

Zwar sind 75 Prozent der Befragten der Meinung, dass gescheiterte Unternehmen eine zweite Chance verdient haben, tatsächlich Geschäfte machen, wollen letztendlich aber nur die wenigstens mit ihnen. Maßregler für den Grad an Toleranz der erfolglosen Unternehmen entgegengebracht wird, sind die Gründe für den Misserfolg. Liegen diese außerhalb des Einflusses der Entscheidungsträger, verzeihen die Befragten. www.neue-unternehmerkultur.de

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