Der “Finanzierungsmonitor 2021” kommt zu dem Ergebnis, dass sich die Finanzierungsmöglichkeiten für den deutschen Mittelstand im Laufe des zweiten Pandemie-Jahres deutlich eingetrübt haben. Für die Studie hat creditshelf, Finanzierer für digitale KMU-Kredite, zusammen mit der TU Darmstadt mehr als 200 Finanzentscheider befragt. Die Teilnehmer arbeiten für mittelständische Industrie-, Handels- und Dienstleistungsunternehmen. 75 Prozent der so befragten Unternehmen geben aktuell an, dass sich für mittelständische Unternehmen der Zugang zu Krediten in den vergangenen zwölf Monaten verschlechtert hat. Der Faktor Finanzierung hat damit das Potenzial, neben Logistik- und Lieferproblemen zum nächsten Flaschenhals für den Nach-Corona-Aufschwung zu werden.
„Im Finanzierungsmonitor untersuchen wir seit vielen Jahren, wie sich der Zugang zu Krediten für den Mittelstand entwickelt. Das Ergebnis für 2021 ist außergewöhnlich: Noch nie waren die Erwartungen hinsichtlich einer Finanzierung so negativ geprägt“, sagt Dr. Daniel Bartsch, Marktvorstand von creditshelf. Dreiviertel der Befragten gaben an, dass sich der Zugang zu Krediten für mittelständische Unternehmen in den vergangenen zwölf Monaten verschlechtert habe. Im Jahr 2020 hatte der Wert noch bei 59 Prozent gelegen. Bemerkenswert angesichts einer damals deutlich unübersichtlicheren Pandemielage.
Dieser Wert stieg nun binnen Jahresfrist um 16 Prozentpunkte. Die stockende Finanzierung hat nach Meinung von Prof. Dr. Dirk Schiereck das Potenzial, die wirtschaftliche Erholung nach Aufhebung der Corona-Beschränkungen einzutrüben: „Die hiesige Wirtschaft steht durch die nach wie vor instabilen Logistik- und Lieferketten eh schon unter Druck. Wenn jetzt noch 58 Prozent der Befragten befürchten, dass der Faktor Finanzierung ebenfalls zum Flaschenhals für den Nach-Corona-Aufschwung werden könnte, sollten wir das sehr ernst nehmen“, so der Leiter des Fachgebiets Unternehmensfinanzierung an der TU Darmstadt.
Den wirtschaftlichen Aufschwung mithilfe innovativer Finanzierungsmöglichkeiten aktiv gestalten
Gerade in Aufbruchszeiten nach einer Krise würden sich den Betrieben viele unternehmerische Chancen bieten. Ohne die passenden Investitionsmittel könnten diese Möglichkeiten aber nicht ausgeschöpft werden. „Wichtig wird es jetzt sein, den wirtschaftlichen Aufschwung mithilfe flexibler und innovativer Finanzierungsmöglichkeiten als Unternehmen selbst aktiv zu gestalten“, so der Finanzierungsexperte, der den „Finanzierungsmonitor“ seit seiner ersten Auflage im Jahre 2016 wissenschaftlich begleitet. Für das eigene Unternehmen sind die Finanzentscheider allerdings wie in den Vorjahren etwas optimistischer eingestellt, was die Möglichkeiten einer Kreditaufnahme betrifft.
Das ist aber kein Grund zur Beruhigung. Denn zwei von drei Befragten stimmen der Aussage zu, dass sich für ihr Unternehmen der Kreditzugang verschlechtert hat.
creditshelf-Marktvorstand Bartsch: „Im Gegenteil – auch hier müssen wir den schlechtesten Wert verzeichnen, den wir je gemessen haben.“
Und wie könnte ein Ausweg aus dem derzeitigen Finanzierungsengpass aussehen? „Gerade dem Mittelstand stehen heute vermehrt moderne, innovative Finanzierungsmöglichkeiten zur Verfügung“, so Bartsch. „Um den anstehenden Digitalisierungs- und Investitionsschub zu finanzieren, sollten Unternehmen daher auf diese Alternativen zum klassischen Bankkredit setzen und ihre Pläne zügig umsetzen.“
Über die Studie „Finanzierungsmonitor 2021“
Die Studie “Finanzierungsmonitor 2021” beruht auf einer im August 2020 durchgeführten Befragung des digitalen Mittelstandsfinanzierers creditshelf. Insgesamt nahmen 210 Finanzentscheider aus mittelständischen Industrie-, Handels- und Dienstleistungsunternehmen teil. Die Befragung erfolgte per Online-Erhebung durch ein Marktforschungsinstitut. Die Studie wurde wissenschaftlich begleitet von Prof. Dr. Dirk Schiereck, Leiter des Fachgebiets Unternehmensfinanzierung an der TU Darmstadt.
Hier können Sie die ganze Studie downloaden: https://www.creditshelf.com/finanzierungsmonitor-2021