Die Gussek Gruppe, ein traditionsreicher Fertighausanbieter mit Sitz in Nordhorn, Niedersachsen, für ihre operativen Gesellschaften Insolvenzanträge gestellt. Das Amtsgericht Nordhorn bestellte Rechtsanwalt Stefan Meyer von der Pluta Rechtsanwalts GmbH zum vorläufigen Insolvenzverwalter.Betroffen sind die Unternehmen Gussek-Haus Franz Gussek GmbH & Co. KG ernannt. Für die Gussek Haus Kellerbau GmbH und die Fensterbau Gussek GmbH & Co. KG übernimmt Rechtsanwalt Dr. Christian Kaufmann die Rolle als vorläufiger Insolvenzverwalter.
Die Gussek Gruppe ist seit über 70 Jahren im Fertighausbau tätig und hat mehr als 20.000 Häuser errichtet. Die Hauptgesellschaft der Gruppe, die Gussek-Haus Franz Gussek GmbH & Co. KG, beschäftigt derzeit 326 Mitarbeiter. Auf über 30.000 Quadratmetern Produktionsfläche in Nordhorn werden seit 1951 die Fertighäuser geplant und gebaut. Die Gussek Haus Kellerbau GmbH, ebenfalls in Nordhorn ansässig, ist auf den Kellerbau spezialisiert und beschäftigt 20 Mitarbeiter. Die Fensterbau Gussek GmbH & Co. KG in Elsnigk, Sachsen-Anhalt, fertigt Fenster und Außentüren und beschäftigt 47 Mitarbeiter.
Geschäftsbetrieb geht weiter
Der Insolvenzantrag wurde nach Angaben des vorläufigen Insolvenzverwalters aufgrund des starken Umsatzrückgangs in der gesamten Baubranche gestellt, der sich seit zwei Jahren besonders auf den Privatsektor auswirkt. Zudem führten massive Preissteigerungen bei Materialien, die nicht vollständig an Kunden weitergegeben werden konnten, sowie gestiegene Personalkosten infolge des Fachkräftemangels zur aktuellen finanziellen Schieflage. Die vorläufigen Insolvenzverwalter Meyer und Dr. Kaufmann verschaffen sich derzeit einen Überblick über die Lage der Gussek Gruppe. Der Geschäftsbetrieb wird fortgeführt, und die rund 400 Mitarbeiter wurden bereits informiert. Ihre Gehälter sind für die nächsten drei Monate durch das Insolvenzgeld gesichert.
In den kommenden Wochen werden Meyer und Dr. Kaufmann die Sanierungsoptionen prüfen. Ein besonderer Fokus liegt darauf, die laufenden Bauprojekte fortzuführen. Stefan Meyer betonte: „Der Geschäftsbetrieb läuft weiter. Wir werden in den kommenden Wochen sämtliche Lösungsansätze analysieren.“ Dr. Christian Kaufmann ergänzte: „Es geht jetzt darum, kurzfristig zu klären, wie wir die einzelnen Projekte fortführen können.“ Die Geschäftsführer der Gussek Gruppe erklärten, dass die Insolvenzanträge angesichts der schwierigen Lage in der Baubranche unvermeidbar waren. Ziel sei es, die Gussek Gruppe zu erhalten. Die PLUTA Rechtsanwalts GmbH unterstützt seit 1982 Unternehmen in Krisen- oder Insolvenzsituationen. Mit rund 500 Mitarbeitern in Deutschland, Spanien und Italien gehört PLUTA zu den führenden Sanierungs- und Restrukturierungsgesellschaften in Europa.
Als Redakteur der Unternehmeredition berichtet Alexander Görbing regelmäßig über Unternehmen und das Wirtschaftsgeschehen. Zu seinen Schwerpunkten gehören dabei Restrukturierungen, M&A-Prozesse, Finanzierungen sowie Tech-Startups.