Big in the USA

Das Metzinger Familienunternehmen Storopack ist seit 1978 in den USA. Vom Headquarter in Ohio aus koordiniert das Unternehmen mittlerweile ein Netz aus 18 Standorten, das sich über den gesamten nordamerikanischen Kontinent erstreckt.

Jährlich an einem Wochenende im September herrscht in der Stadt Cincinnati im Mittleren Westen der USA Ausnahmezustand. Bis zu 500.000 Besucher strömen dann in die Stadt im Bundesstaat Ohio, trinken Bier, essen Brezeln und Bratwurst und freuen sich auf das traditionelle Dackelrennen. Das Fest ist eines der größten Ableger des Münchner Originals. Doch nicht nur deutsche Delikatessen sind beliebt im Nordosten der USA. Auch deutsche Unternehmen sind hier gern gesehen. Mehr als 500 deutsche Firmen haben sich bei der Wahl ihrer nordamerikanischen Geschäftsstelle für eine Stadt in Ohio entschieden. Ein Unternehmen aus diesem Kreis ist Storopack.

Chance und Herausforderung zugleich

Der Spezialist für Transport- und Schutzverpackungen ist seit beinahe 40 Jahren in den Vereinigten Staaten tätig und macht mittlerweile rund 30 Prozent seines Umsatzes dort. Gruppenweit stieg dieser im vergangenen Jahr um 18 Prozent von 353 auf 416 Mio. Euro, wobei das größte Wachstum im nordamerikanischen Raum verzeichnet werden konnte. „Von allen Märkten, die wir weltweit bearbeiten, ist dieser mit Abstand der größte“, sagt Daniel Wachter, Präsident von Storopack Nordamerika. „Wir haben Mittel und Wege gefunden, aus diesem Marktvolumen profitables Wachstum für Storopack zu generieren und parallel neue Segmente erfolgreich zu etablieren.“ Wachsende Bedeutung gewinnt etwa der E-Commerce. Außerdem verzeichnet das Unternehmen, das in Nordamerika an 18 Standorten rund 400 Mitarbeiter beschäftigt, starkes Wachstum im Bereich der Papier- und Luftpolsterverpackung. Das traditionelle Loose-Fill-Geschäft um Verpackungschips wurde in den letzten Jahren zudem durch Akquisitionen langfristig gestärkt.

Die Größe des Marktes sei dabei jedoch nicht nur Chance, sondern auch Herausforderung, vor allem in geografischer Hinsicht, sagt Wachter. „Aus diesem Grund haben wir so viele Standorte, und es ist auch einer der Gründe, warum wir uns vor zwei Jahren beim Ausbau unserer Folienproduktion wieder für Cincinnati in Ohio entschieden haben.“ Bei der Suche nach dem richtigen Standort, von dem aus der gesamte nordamerikanische Markt mit Folie versorgt wird, fand Storopack auch Unterstützung bei der privaten und gemeinnützigen Wirtschaftsförderung des Bundesstaats Ohio, JobsOhio. „Sie versorgte uns mit Daten und Informationen, die unsere Investitionsentscheidung unterstützt haben. Außerdem wurde uns vor Augen geführt, welch günstigen Frachtkorridor Ohio für die Abdeckung aller relevanten Bundesstaaten bietet“, sagt Wachter. Seit 20 Jahren arbeitet er für das schwäbische Familienunternehmen und leitet im fünften Jahr die Geschicke in Amerika.

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