Das internationale Geschäft gehört für mittelständische Unternehmen in Deutschland zur Tagesordnung. Um Auslandsmärkte nachhaltig zu erschließen, steigt die Bedeutung von eigenen Standorten. Bei der Finanzierung ist die Kenntnis von Märkten und kulturellen Gepflogenheiten unabdingbar.
Die Zeiten, in denen die Internationalisierung vor allem Großunternehmen vorbehalten war, sind längst vergangen. Auslandsmärkte sind mittlerweile auch im deutschen Mittelstand selbstverständlich. Dabei liegt der Exportanteil von auslandsaktiven Unternehmen mit einem Jahresumsatz zwischen 25 und 500 Mio. Euro bei 83 Prozent, wie eine von der HypoVereinsbank in Auftrag gegebene repräsentative Studie des Marktforschungsinstituts Interrogare im April 2015 ergab. Während der Großteil des Auslandsumsatzes nach wie vor über den Export von Waren und Dienstleistungen erwirtschaftet wird, steigt der Anteil an Unternehmen, die im Ausland mit eigenen Standorten vertreten sind, mit zunehmender Unternehmensgröße. Im Umsatzsegment zwischen 250 und 500 Mio. Euro besitzt bereits mehr als jedes dritte Unternehmen eigene Vertriebs- oder Fertigungsstandorte im Ausland.
“So attraktiv die potenziellen Vorteile sein mögen, so groß sind auch die politischen und wirtschaftlichen Risiken in einigen Ländern.”
Carmen Hummel, Leiterin des UniCredit International Center Germany der Unternehmer Bank
Vielfältige Gründe für den Schritt ins Ausland
Die Gründe für die Expansion ins Ausland sind vielschichtig. Zahlreiche Unternehmen bauen Standorte im Ausland auf, um ihren Marktzugang zu sichern sowie ihre Wettbewerbsfähigkeit zu steigern. Auch geringere Lohn- oder Transportkosten in die strategisch wichtigen Zielländer spielen eine Rolle. So attraktiv die potenziellen Vorteile sein mögen, so groß sind auch die politischen und wirtschaftlichen Risiken in einigen Ländern. Deshalb benötigen Unternehmen von Anfang an die Begleitung und Beratung durch Finanzierungspartner. Gefragt ist die tiefe Kenntnis der Zielmärkte, unterschiedlicher nationaler Spezifika, regulatorischer Herausforderungen, der Anforderungen an das Risikomanagement sowie nötiger Sicherungsinstrumente.