Nicht nur zwischen Lehrerkolleg und Schulleitung kann die Kommunikation hapern. Auch Eltern fühlen sich oft schlecht informiert. Ein betroffener Vater will Abhilfe schaffen.
Eltern dürfte die Situation bekannt vorkommen: Auf die Frage, „Wie war es in der Schule?“ kommt die immer gleiche Antwort: „Gut“. Bis am Ende des Schuljahres das Zeugnis winkt oder der erste blaue Brief reinflattert. Das Problem: Schulen sind vor allem Verwaltungsapparate. Informationen, die für Eltern bestimmt sind, werden oft über die Kinder vermittelt – und kommen nicht an. Vor dieser Erfahrung rief Joachim Köhler 2011 die elektronische Kommunikationsplattform Comjell ins Leben. Mit ihr können Schulen den Unterricht dokumentieren, Fehlzeiten vermerken und Noten festhalten – und sichergehen, dass alles bei den Eltern ankommt. Die Plattform ist zwölfsprachig, auch Eltern mit Migrationshintergrund können also am Schulleben des Nachwuchses teilhaben. Eine Stunde pro Tag verwenden Lehrer laut Comjell derzeit für nervige Verwaltungsaufgaben– durch die erleichterte Kommunikation könne die Zeit sinnvoller genutzt werden.
Comjell ist mittlerweile eine AG mit mehreren regionalen Tochtergesellschaften. Das ist auch unter schulrechtlichen Gründen sinnvoll – Schulen sind Ländersache, jedes hat wieder andere Vorgaben. Da auch die Länder direkt Lizenznehmer sein sollen, soll die Struktur auch den Zugang zu Fördermitteln und Ausschreibungen erleichtern. Comjell bietet dabei nicht nur die Software, sondern auch Supportleistungen an. Zwischen 100.000 und mehr als sieben Mio. Euro kosten die Pakete.
Derzeit ist das vierköpfige Management Team auf Investorensuche – drei Mio. Euro benötigen sie für den weiteren Roll-out. Der soll auch in Österreich und der Schweiz stattfinden. Die Form des Investments ist den Schultüftlern dabei egal – fest steht nur, dass am Ende ein Börsengang als Exit winken soll. www.comjell.com