Down to Earth mit alternativen Finanzierungen?

Warum zusätzliche Liquidität die unternehmerische Resilienz steigert

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VUCA und BANI sind nur zwei von mittlerweile etlichen Akronymen, um eine zumindest als deutlich herausfordernder empfundene Welt, insbesondere auch Wirtschaftswelt, zu beschreiben. Welche Finanzierungslösungen können einen Beitrag leisten, um wirtschaftliche Stabilität zu unterstützen?

Der schon in den 1990er-Jahren am United States Army War College entstandene Begriff „VUCA“ fand in den Folgejahren seinen Einzug in unterschiedlichste Lebensbereiche und auch in die Managementliteratur. Dabei steht VUCA für Volatilität, Unsicherheit, Komplexität und Mehrdeutigkeit (engl. „ambiguity“). Angesichts der bekannten Herausforderungen der Welt insgesamt wie auch des Wirtschaftsgeschehens im Besonderen – exemplarisch seien nur die Schlagworte Pandemie, Kriege, Lieferketten, Strukturwandel, Dekarbonisierung, Rohstoffpreise und -verfügbarkeit genannt – ist es wenig überraschend, dass solche Konzepte starke Verbreitung erfahren. Rund ein Drittel der Interneteinträge zum Begriff VUCA sind jünger als ein Jahr. Diese Modelle finden ihren Einzug in die Überlegungen der Unternehmensführung und des Managements. Auch jüngere Konzepte wie etwa BANI (dt. “brüchig”, “ängstlich”, “nicht-linear” und “unverständlich”) erfreuen sich großen Interesses, helfen sie doch, die teils sehr dynamischen Veränderungen besser verstehen zu können.

Komplexität verlangt nach größerer Stabilität

Unabhängig von der Eignung der vorgenannten oder auch anderer Konzepte stellt sich die Frage nach den Ableitungen für die Finanzplanung und -struktur. Einigkeit besteht in der Einschätzung, dass die Komplexität der Themen zugenommen hat. Erhöhte Komplexität und damit einhergehend verstärkte Unsicherheit verlangen Unternehmen ein Mehr an Stabilität ab. Gern wird in diesem Zusammenhang der Begriff der Resilienz verwandt, der die Widerstandsfähigkeit beschreibt. Neben der eigenen – auch mentalen – Stärke eines Unternehmens und seiner Manager kommt dabei den unternehmerischen Partnern, insbesondere den Finanzierungspartnern besondere Bedeutung zu.

Es gilt abzuwägen, welchen Beitrag diese Finanzierer leisten können und wollen. Wenn Banken die Unternehmen bei den Herausforderungen der Dekarbonisierung und Digitalisierung beraten und begleiten wollen, ist dies ein sicher wichtiger Beitrag. Vielmehr geht es allerdings oftmals um ganz handfeste Unterstützung durch die Erhöhung des Liquiditätsspielraums. „Cash is King“ – umso mehr gilt dies in unsicheren Zeiten. Unternehmen mit einem starken finanziellen Polster können erkennbar leichter den unterschiedlichsten Unwägbarkeiten begegnen. Gerade bei der Generierung zusätzlicher Liquidität kommt Finanzierungsalternativen eine erhebliche Relevanz zu. Insofern stellt die positive Geschäftsentwicklung beim Factoring-Neugeschäft keine Überraschung dar, kann doch durch den Verkauf der Forderungen an eine Factoringgesellschaft der Geldzufluss aus Warenverkäufen oder erbrachten Leistungen deutlich früher realisiert werden. Die für das Jahr 2022 kommunizierte positive Geschäftserwartung der Factoringbranche wird durch die ersten veröffentlichten Geschäftszahlen bestätigt.

Sale & Lease Back bietet frische Liquidität und weitere positive Effekte

Eine gestiegene Nachfrage ist auch im Bereich des Sale & Lease Back zu verzeichnen. Hier werden Assets aus dem Anlagevermögen an eine spezialisierte Leasinggesellschaft verkauft und von dieser sofort zurückgeleast oder zurückgemietet. Insbesondere Produktionsmaschinen kommen für eine solche Transaktion in Betracht. Ganz wesentlicher Erfolgsfaktor ist hierbei die sachgerechte Bewertung des Maschinenparks. Führende Anbieter wie die Nord Leasing GmbH arbeiten mit ausgewiesenen Experten zusammen, die sowohl den angemessenen Zeitwert als auch die Sekundärmarktfähigkeit gutachterlich ermitteln.

In jedem Fall führt eine Sale & Lease Back-Transaktion zu einem erheblichen Zufluss frischer Liquidität. Mehr Cash bedeutet mehr Resilienz. Daher überrascht es nicht, dass vermehrt auf diese Finanzierungsalternative zurückgegriffen wird. Da dieses Finanzierungsinstrument primär auf den Wert der Maschinen und Anlagen abstellt und somit ratingunabhängig ist, eignet es sich naturgemäß auch in Situationen, in denen andere Finanzierungsquellen nicht zur Verfügung stehen. Angesichts der zunehmenden Komplexität und Unsicherheit sowie eines zum Teil sprunghaft gestiegenen Finanzierungsbedarfs für Rohstoff- und Materialeinkäufe interessieren sich immer häufiger auch florierende Unternehmen für diese schnell umsetzbare Finanzierungsoption.

FAZIT

Neben dem Liquiditätszufluss lassen sich durch Sale & Lease Back beziehungsweise durch die Mietkaufvariante Sale & Rent Back weitere gewünschte Effekte erzielen. Diese reichen von der Bilanzverkürzung und der damit einhergehenden Erhöhung der Eigenkapitalquote bis zur Steuerung des Gewinnausweises. All diese Wirkungen unterstreichen, dass Finanzierungsalternativen einen sehr konkreten Nutzen bieten – mögen die äußeren Umstände auch noch so sehr von VUCA oder BANI gekennzeichnet sein.

Autorenprofil
Ekkard Froböse-Ostwald

Ekkard Froböse-Ostwald ist Diplom-­Kaufmann und Diplom-Volkswirt und verfügt über langjährige vertriebliche Erfahrung in der Investitionsgüterfinanzierung sowie im Aufbau erfolgreicher Vermittlungskooperationen. Die Nord Leasing GmbH ist einer der führenden Anbieter alternativer, bankenunabhängiger Finanzierungslösungen. Das ­bundesweit tätige Unternehmen bietet Sale & Lease Back- sowie Sale & Rent Back-(Mietkaufvariante-)Lösungen für Unternehmen aus dem produzierenden Gewerbe, die ihren finanziellen Spielraum erweitern möchten.

www.nordleasing.com

 

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