450.000 neue Arbeitsplätze erwartet der DIHK für dieses Jahr – Rekord. Vor allem die Dienstleister sollen an Personal zulegen.
Die gute Binnennachfrage kurbelt die Konjunktur an – das war in den letzten Monaten mehrfach zu hören. Doch die gute Wirtschaftslage hat einen weiteren Aspekt: Die Unternehmen stellen wieder mehr Leute ein. 450.000 neue Jobs sollen es laut des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK) in diesem Jahr sein – damit wären laut DIHK so viele Menschen beschäftigt wie noch nie seit Gründung der Bundesrepublik. Der Verband rechnet vor allem mit neuen Jobs bei unternehmensbezogenen Dienstleistungen: etwa Forschungseinrichtungen, Architekturbüros, Rechts- und Steuerberatungen. Aber auch Pflegedienste, Sprachschulen und die Gastronomie sind am Expandieren. Im Baugewerbe soll sogar der stärkste Zuwachs seit vier Jahren stattfinden.
Dabei müsste es laut Verband nicht bei den 450.000 neuen Stellen bleiben: Die Unternehmen könnten noch mehr Personal vertragen. Doch laut DIHK-Hauptgeschäftsführer Martin Wansleben scheitert es vor allem an den Bewerbern. „Gerade in den Boom-Branchen Handel und Bau haben Unternehmen zunehmend Schwierigkeiten, geeignetes Personal zu finden.“ Jedes zweite Unternehmen sehe den Fachkräftemangel mittlerweile als wirtschaftliches Risiko. Um den Pool an Erwerbstätigen zu erweitern, müsse der Arbeitsmarkt vor allem für Frauen attraktiver werden. Dafür müssten Beruf und Familie besser vereinbart werden können, wozu auch Maßnahmen wie der Anspruch auf einen Ganztagesbetreuungsplatz zählen, so der Verbandschef weiter.
Auf diesen Aspekt wies der Verband bereits in einem anderen Zusammenhang hin. Denn nach Auswertung des diesjährigen DIHK-Gründerreports führten die örtlichen Industrie- und Handelskammern 2015 so wenige Gründerberatungen wie noch nie durch. Der Verband wies darauf hin, dass sehr viele Frauen Interesse an einer Selbstständigkeit haben, da ihnen diese als gute Möglichkeit erscheint, Beruf und Familie unter einen Hut zu bringen. Vor dem entscheidenden Schritt schreckten sie dann aber doch zurück. Auch hier empfahl der DIHK, Frauen grundsätzlich bessere Rahmenbedingungen für die berufliche Selbstständigkeit zur Verfügung zu stellen. www.dihk.de