Synergien zwischen Nachhaltigkeit und Digitalisierung erforschen – das will die diesjährige Konferenz „Digisustain“, die am 29. und 30. April nun schon zum zweiten Mal in Frankfurt am Main tagt. Auf die mehr als 1.000 Teilnehmer wartet ein spannendes Konferenzprogramm auf über zwölf Bühnen mit mehr als 300 Branchenexperten, Entscheidungsträgern und Unternehmen. Wir sprachen mit einem der Referenten, Andi Klein, Managing Partner bei Triton.
Unternehmeredition: Herr Klein, seit Ihrem letzten Auftritt bei Digisustain sind einige Monate vergangen. Können Sie uns etwas über die Entwicklungen und Veränderungen seitdem berichten, insbesondere im Hinblick auf den Reifegrad der deutschen Mittelständler bezüglich Nachhaltigkeit und Digitalisierung?
Andi Klein: Die Notwendigkeit für Unternehmen, nachhaltig zu wirtschaften und die Digitalisierung voranzutreiben, gewinnt weiter an Bedeutung. Beide Themen sind entscheidend dafür, ob ein Unternehmen im Wettbewerb aber auch in der Gesellschaft bestehen kann. Darüber besteht kaum ein Zweifel, auch wenn aktuelle andere Themen die Medien dominieren. Größere oder börsennotierte Unternehmen sind hier auch weiterhin besser aufgestellt. Allerdings wird die Regulierung die Implementierung von Nachhaltigkeitsstrategien bei kleineren Mittelständlern forcieren.
Welche neuen Herausforderungen haben sich seit Ihrem letzten Auftritt ergeben, insbesondere im Hinblick auf die Umsetzung von Digitalisierung und Nachhaltigkeit?
Für viele mittelständische und kleine Unternehmen bedeutet selbst in einem ruhigen Marktumfeld die Umsetzung ein Kraftakt, sowohl finanziell auch ressourcenbedingt. Hinzu kommen die geopolitischen Verwerfungen und immer neue Krisenherde, die sich auf die Weltwirtschaft auswirken. Der Fokus liegt somit auf der aktuellen Geschäftsentwicklung. Das volatile Umfeld macht für die meisten Unternehmenslenker weitere Investitionen nur sehr schwer planbar.
Sie haben über die Bedeutung eines ganzheitlichen Ansatzes gesprochen, der den gesamten Lebenszyklus von Produkten und Prozessen berücksichtigt. Können Sie konkrete Beispiele nennen, wie Unternehmen diesen Ansatz erfolgreich umsetzen?
Nehmen wir als Beispiel BFC Fahrzeugteile, ein Unternehmen aus dem Portfolio unseres Mittelstandsfonds: BFC ist ein Spezialist für rollgeschnittene Klemmprofile für die Automobilindustrie. Das Thema Nachhaltigkeit ist seit jeher in der Unternehmenspolitik verankert. BFC hat sich auch klar zu „Net Zero“ bekannt. BFC gestaltet seinen gesamten Produktionsprozess so ressourcenschonend wie möglich mit dem Ziel, Produktionsabfälle auf ein absolutes Minimum zu reduzieren und schädliche oder nicht recyclebare Abfälle komplett zu vermeiden.
Alle Maschinen und Werkzeuge, die im Laufe des Produktionsprozesses bei BFC eingesetzt werden, sind auf Langlebigkeit ausgelegt und die Entwicklung neuer Materialien ermöglicht eine CO2-Reduzierung und Materialeinsparungen.
Seit Anfang dieses Jahres weist BFC zudem als erster Anbieter den Product Carbon Footprint für seine Produkte aus und begegnet somit den Anforderungen von Kunden und Endverbrauchern.
Abschließend, welche Schritte empfehlen Sie Unternehmen, um auf dem Weg zu einer nachhaltigen und digitalisierten Zukunft voranzukommen, insbesondere im Hinblick auf die aktuellen Herausforderungen?
Für uns steht am Anfang immer die Analyse. Unternehmen sollten eine klare Bestandsaufnahme machen zum Status Quo, ihren Mitteln und eigenen Ressourcen, um Themen wie Nachhaltigkeit und Digitalisierung voranzutreiben. Spezialisierte Berater können hier helfen. Der Fokus sollte aber nie auf Einzelmaßnahmen liegen, auch wenn „Quick Wins“ zu erreichen sind. Letztlich müssen beide Themen in die Unternehmensstrategie eingebettet werden. Je nach Ausgangssituation ist die Zusammenarbeit mit einem Finanzinvestor hier sinnvoll, der sowohl über Kapital als auch Expertise verfügt.
Herr Klein, wir danken Ihnen für das Gespräch!
Das Interview führte Eva Rathgeber.
👉 Die nächste Digisustain findet am kommenden Montag und Dienstag, 29./30. April in Frankfurt statt. Hier der Link zur Veranstaltung:
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ZUR PERSON
Andi Klein ist Managing Partner bei Triton und verantwortet die Smaller-Mid-Cap-Strategie der 1997 gegründeten Beteiligungsgesellschaft. Bevor er 2009 zu Triton kam, hatte er elf Jahre lang verschiedene Führungspositionen bei Procter & Gamble in Deutschland, der Schweiz, Belgien und den USA inne. Die Triton Mittelstandsfonds investieren in mittelständische Unternehmen der Sektoren Dienstleistungen, Gesundheitswesen, Industrie und Konsumgüter.
Digisustain 2024
Digisustain 2024 bringt visionäre Denker, Entscheidungsträger, Digitalisierungspioniere und Nachhaltigkeitsexperten zusammen, um die Synergien zwischen Nachhaltigkeit und Digitalisierung zu erforschen. Erwartet werden über zwölf Bühnen, über 1000 Teilnehmer, darunter mehr als 300 renommierte Branchenexperten und Entscheidungsträger sowie zahlreiche Unternehmen. Das Ziel ist ein Netzwerk, das den Weg zu einer digitalisierten und nachhaltigen Welt gemeinsam beschreitet.
Das Konferenzprogramm orientiert sich an den 17 Zielen für nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen und zielt darauf ab, diese aktiv zu fördern. Die Ziele werden die Diskussion darüber leiten, wie digitale Lösungen nicht nur die Effizienz steigern, sondern auch den ökologischen Fußabdruck minimieren und eine nachhaltige Zukunft fördern können.
Die Konferenzthemen umfassen: Blockchain und Nachhaltigkeit, Rechenzentren, Bekämpfung von Finanzkriminalität, Biodiversität, nachhaltige Finanzen und grüner Wasserstoff. Bei der ersten Ausgabe von DiGISUSTAIN am 12. und 13. Juni letzten Jahres erregten Projekte wie der Fry-to-Fly Foodtruck von Lufthansa Cargo und das SDG-Graffiti-Projekt besondere Aufmerksamkeit und trugen wesentlich zum Erfolg der Konferenz bei. Diese Projekte demonstrierten nachhaltige Flugmethoden und Kunst als Medium zur Förderung der Ziele für nachhaltige Entwicklung. Die Verbindung von Nachhaltigkeit mit kreativen Projekten und Kunstwerken sind der Schlüssel zur Erschließung von Innovationen, zur Anregung sinnvoller Gespräche und zur Förderung positiver Veränderungen ist. Genau aus diesem Grund legt die kommende Ausgabe einen besonderen Schwerpunkt auf die Förderung dieser Projekte.
Als Chefredakteurin der Unternehmeredition berichtet Eva Rathgeber regelmäßig über Unternehmen und das Wirtschaftsgeschehen. Sie verfügt über langjährige Erfahrung im Wirtschaftsjournalismus und in der PR.