Trotz vieler Widrigkeiten setzten immer mehr Unternehmen auf Elektromobilität in ihren Fuhrparks. Mit der richtigen Strategie können sie dabei Umweltbewusstsein auch mit wirtschaftlichen Erfolgsfaktoren verbinden.
Statt heulender Motoren nur leise Pfeiftöne. Statt Reifenwechsel der Austausch ganzer Autos in den Boxen. Es war vieles anders, als sich im September beim ePrix von China erstmals elektrisch betriebene Boliden auf die Strecke begaben. Dennoch: Die Premiere der Formel E war mit weltweit 40 Millionen Menschen vor den TV-Bildschirmen ein voller Erfolg.
Von einem solchen Durchbruch sind die Stromer im Straßenverkehr noch weit entfernt. Bei einer Quote von 0,35 Prozent ist ihr Marktanteil in Deutschland noch verschwindend gering und dafür gibt es Gründe. Die hohen Anschaffungskosten und der eingeschränkte Aktionsradius gehören dazu ebenso wie der Mangel an Stromladestellen. Dennoch rechnet die Bundesregierung, die gerade einige Erleichterungen in ihrem Elektromobilitätsförderungsgesetz beschlossen hat, bis 2020 mit einer Million Elektroautos auf Deutschlands Straßen. Erwünscht ist ihre weitere Verbreitung nicht zuletzt deshalb, weil sie für die Energiewende und weniger CO2-Emissionen unverzichtbar sind. „Das gilt vor allem dann, wenn Haushalte und Unternehmen die Fahrzeuge mit erneuerbarer, selbst erzeugter Energie speisen“, sagt Peter Siegert, Key Account beim deutschen Mitsubishi-Importeur MMD Automobile GmbH. Hinzu kommt, dass Nachhaltigkeit für Unternehmen als Erfolgsfaktor an Bedeutung gewinnt. Immer mehr Firmen bestücken ihre Fuhrparks mit Elektroautos, weil es der Umwelt dient und dem eigenen Image förderlich ist.
Überzeugungsarbeit durch eigene Erfahrungen
Für die Walther-Werke Ferdinand Walther GmbH mit Hauptsitz in Eisenberg (Pfalz) ist das Thema gleich in mehrfacher Hinsicht wichtig. Das Familienunternehmen mit 350 Mitarbeitern entwickelt und produziert Stromverteilerlösungen sowie Energieladeprodukte, die in der Industrie und in privaten Haushalten ebenso zum Einsatz kommen wie an Campinganlagen oder Markt- und Festplätzen – und es gehört zu den Pionieren bei der E-Mobility. Das findet seinen Niederschlag im Fuhrpark. „Wir wollen aktiv eigene Erfahrung sammeln, weil wir so unseren Kunden auch mehr Informationen und eine noch bessere Beratung bieten können“, sagt Manfred Frenger, bei den Walther-Werken und darüber hinaus einer der führenden Experten für Normung und Standardisierung im Bereich der Elektromobilität. Nach der Anschaffung eines vom Händler Karabag zum Elektroauto umgerüsteten Fiat-Modells 2012 entschied sich das Unternehmen im Mai dieses Jahres mit dem Erwerb eines Mitsubishi Outlander PHEV für eine Premiere der besonderen Art. Dieses Modell ist der erste Hybrid-SUV mit Plug-in-Technik und kann somit die Umweltfreundlichkeit mit der Reichweite von Autos mit Verbrennungsmotoren und der besonderen Alltagstauglichkeit eines SUV verbinden. Die Kapazität der Fahrbatterie ermöglicht es dabei, im Rahmen eines Aktionsradius von rund 50 km Alltagsfahrten im rein elektrischen Betrieb zu erledigen. „Als Plug-in-Fahrzeug ist der Outlander andererseits ideal für meinen Bedarf, weil ich damit dank des eingebauten Benzinmotors auch europaweit unbegrenzt fahren kann“, sagt Frenger. Ganz besonders schätzt er zudem das „hervorragende Fahrgefühl“ in dem geräumigen Wagen mit seinem niedrigen Geräuschpegel.