Deutschlands Bildungssystem ist prinzipiell gut und hat sich gerade in Zeiten der Krise bewährt. Dennoch könnten noch deutlich mehr junge Leute ein Studium beginnen und sich einen hochqualifizierenden Abschluss sichern. Das ist Ergebnis der OECD-Studie „Bildung auf einen Blick“, die dem Berliner Tagesspiegel vorliegt. Deutsche Akademiker sind quasi vollbeschäftigt, zwischen 2008 und 2011 – dem Zeitpunkt der Erhebung – sank die Arbeitslosenquote dieser Beschäftigtengruppe um 1 Prozentpunkt von 3,4 auf 2,4%. Im OECD-Durchschnitt sind 4,8% aller Akademiker erwerbslos. Selbst bei Arbeitnehmern ohne abgeschlossene Berufsausbildung sank die Arbeitslosenquote um 3 Prozentpunkte auf 13,9%.
Besonderes Lob gab es für das deutsche Modell der beruflichen Ausbildung. Die Studie zeigt, dass Länder, in denen besonders viele Jugendliche eine Berufsausbildung erhalten, besser mit einem sich schnell verändernden wirtschaftlichen Umfeld umgehen können als Krisenländer wie Griechenland oder Spanien. Während von 2008 bis 2011 die Jugendarbeitslosigkeit in den meisten Euro-Länder anstieg, sank sie in Deutschland um 1% und liegt bei 11%.
In Deutschland beginnen jedoch weniger Jugendliche ein Hochschulstudium: 46%, im OECD-Schnitt sind es sogar 60%. Während in anderen Ländern durchschnittlich 39% der 25-39-Jährigen einen Hochschulabschluss vorweisen können, sind es hierzulande 28%. Die OECD empfiehlt daher, sich mehr um die Ausbildung von Hochqualifizierten zu kümmern.