Die Deutsche Beteiligungs AG (DBAG) hat das Geschäftsjahr 2023/2024 mit einem Konzernergebnis von 47,5 Mio. EUR abgeschlossen – dies entspricht einem Ergebnis von 2,55 Euro je Aktie. Der Nettovermögenswert je Aktie stieg bis zum Stichtag 30. September 2024 auf 37,59 Euro und lag damit 8,5% über dem Vorjahresniveau. Die im Juli 2024 von Unternehmen konkretisierte Prognose wurde damit erfüllt. Im Rahmen der Dividendenpolitik schlägt die DBAG eine Ausschüttung von 1,00 EUR je dividendenberechtigter Aktie vor. Dies entspreche einer Dividendenrendite von rund vier Prozent bezogen auf den Schlusskurs der Aktie zum Stichtag. Zusätzlich zu den Dividenden führte die Gesellschaft nach eigenen Angaben im Berichtsjahr Aktienrückkäufe durch, um weitere Wertsteigerungen für die Aktionäre zu realisieren.
Integration von ELF Capital abgeschlossen
Ein Schwerpunkt des Geschäftsjahres lag laut einer heute versandten Pressemitteilung auf der Integration von ELF Capital. Die mehrheitlich übernommene Gesellschaft ergänzt die Aktivitäten der DBAG um private Fremdkapitalfinanzierungen für den Mittelstand. Gemeinsam prüften die DBAG und ELF Capital rund 550 Beteiligungs- und Finanzierungsmöglichkeiten – ein deutlicher Anstieg gegenüber den 236 geprüften Transaktionen des Vorjahres. Im Berichtsjahr strukturierte ELF Capital eine Finanzierung für ein irisches Healthcare-Unternehmen, mit der bestehende Kredite abgelöst und Wachstumsvorhaben umgesetzt werden konnten.
Zahlreiche Transaktionen
Im Geschäftsjahr wurden neun Transaktionen durchgeführt, darunter mehrere Veräußerungen. Die DBAG verkaufte das Technologieunternehmen in-tech, einen Anbieter von Softwareentwicklungs- und Testdienstleistungen, an die IT-Managementberatung Infosys. Diese Transaktion war die erste Veräußerung des DBAG Fund VIII und erzielte eine signifikante Rendite. Ein weiterer Verkauf betraf den Softwareanbieter Solvares, bei dem erstmals ein Continuation Fund genutzt wurde. Die DBAG arbeitet weiterhin mit dem neuen Mehrheitseigner Five Arrows zusammen, um die Wachstumsstrategie von Solvares zu unterstützen. Im Bereich der Neuinvestitionen wurden die Unternehmen ProMik und UNITY in das Portfolio aufgenommen. ProMik entwickelt Test- und Programmierlösungen für die Elektronikproduktion, während UNITY eine Managementberatung mit Fokus auf Digitalisierungsprojekte ist. Beide Investitionen erfolgten in bilateralen Verhandlungen.
Umstellung des Geschäftsjahres
Die DBAG schloss das Geschäftsjahr mit liquiden Mitteln und kurzfristigen Wertpapieren im Wert von 150,4 Mio. EUR ab. Zudem wurde eine Wandelanleihe in Höhe von 100 Mio. EUR platziert und ein Schuldscheindarlehen aufgenommen. Zum 1. Januar 2025 wird die DBAG ihr Geschäftsjahr auf das Kalenderjahr umstellen. Für das Rumpfgeschäftsjahr 2024 rechnet die Gesellschaft mit einem Ergebnis vor Steuern und Abschreibungen zwischen zwei und vier Millionen Euro. Für das Jahr 2025 wird ein Ergebnis von acht bis 13 Mio. EUR prognostiziert. Mittelfristig erwartet die DBAG eine weitere Steigerung des Nettovermögens. Bis 2027 wird eine Spanne von 815 bis 955 Mio. EUR angestrebt. Die DBAG sieht geschäftliche Chancen in stabilen Unternehmensbewertungen und plant, diese für nachhaltige Wachstumsstrategien zu nutzen.
Die DBAG ist seit 1985 börsennotiert und auf Beteiligungen im Mittelstand spezialisiert. Der Fokus liegt auf Unternehmen in der DACH-Region mit Entwicklungspotenzial, insbesondere aus den Bereichen Industriegüter, Healthcare, IT-Services und Infrastruktur. Das verwaltete Vermögen beläuft sich auf rund 2,7 Mrd. EUR. Der Geschäftsbericht des Unternehmens wurde heute veröffentlicht.
Als Redakteur der Unternehmeredition berichtet Alexander Görbing regelmäßig über Unternehmen und das Wirtschaftsgeschehen. Zu seinen Schwerpunkten gehören dabei Restrukturierungen, M&A-Prozesse, Finanzierungen sowie Tech-Startups.