Die Zahl der Kurzarbeiter in Deutschland ist nach Schätzungen des Münchener ifo Instituts im Juli deutlich gesunken. Insgesamt habe die Zahl der Kurzarbeiter im Juli bei etwa 5,6 Millionen Menschen gelegen, im Mai waren noch 7,3 Millionen Beschäftigte in Kurzarbeit. Bei den Kurzarbeitern in Deutschland beträgt der Arbeitsausfall im Schnitt 43 Prozent. Sie arbeiten also nur 57 Prozent ihrer regulären Arbeitszeit. Das bedeutet nach den ifo-Schätzungen für die Gruppe der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten einen Arbeitsausfall von durchgerechnet 7 Prozent, „Der Arbeitsausfall durch Kurzarbeit ist beträchtlich und zeigt, dass die deutsche Wirtschaft in vielen Branchen noch weit entfernt ist von einer Rückkehr zur Normalität“, sagt ifo-Arbeitsmarkt-Experte Sebastian Link.
Bayern mit 21 Prozent Kurzarbeit an der Spitze
Bayern ist nach der ifo-Umfrage, die am Mittwoch veröffentlicht wurde, das Bundesland mit den meisten Kurzarbeitern. Dass heisst, im Freistaat waren im vergangenen Monat schätzungsweise 21 Prozent der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten auf Kurzarbeit (1,2 Millionen Menschen). Somit lag Bayern bei der Kurzarbeit nicht nur prozentual, sondern auch in absoluten Zahlen an der Spitze der deutschen Bundesländer. Danach folgte Baden-Württemberg mit 19 Prozent oder 900.000 Menschen. Niedersachsen und Bremen kamen auf 17 Prozent oder 580.000 Menschen. „Gerade in den Ländern mit bedeutender Automobil- und Zuliefererindustrie wird besonders viel Kurzarbeit gefahren“, fährt Link fort.
Im größeren Nordrhein-Westfalen waren es 16 Prozent oder 1,1 Millionen Menschen. Es folgen Hessen mit ebenfalls 16 Prozent oder 420.000 Menschen. Auf den Plätzen befinden sich Berlin, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern mit 15 Prozent oder 430.000 Kurzarbeitern sowie Schleswig-Holstein und Hamburg mit ebenfalls 15 Prozent oder 290.000 Menschen.
Weniger betroffen sind Sachsen mit 14 Prozent oder 230.000 Menschen, Rheinland-Pfalz und das Saarland mit 13 Prozent oder 240.000 Menschen. Am wenigsten Kurzarbeit gibt es in Sachsen-Anhalt und Thüringen mit 12 Prozent oder 200.000 Menschen.
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Als Redakteur der Unternehmeredition berichtet Alexander Görbing regelmäßig über Unternehmen und das Wirtschaftsgeschehen. Zu seinen Schwerpunkten gehören dabei Restrukturierungen, M&A-Prozesse, Finanzierungen sowie Tech-Startups.