Vom 5.-7. Oktober tourte der Chancenmacher-Bus des Bundesverbands Deutscher Kapitalbeteiligungsgesellschaften BVK durch München. Mit dieser Initiative will der BVK aufzeigen, welche Chancen sich durch privates Beteiligungskapital bieten und wer die Macher:innen dahinter sind. Wir haben die Gelegenheit genutzt, BVK-Geschäftsführerin Ulrike Hinrichs und ihrem Team über die Schultern zu schauen und waren live beim Videointerview mit einem der Mitglieder dabei.
Der schwarze Bus mit dem Chancenmacher-Logo parkt in der Nähe des Bayerischen Hofs am Münchner Promenadeplatz. BVK-Geschäftsführerin Ulrike Hinrichs, ihre Referentin Sibylla von Sahr und Pressechef Andreas Seehofer treffen letzte Vorbereitungen. Noch schnell einen Kamera- und Tontest machen und ein Selfie mit Journalisten vor dem Bus. Dann trifft der Gesprächspartner, Dr. Sven Oleownik von Gimv, ein und die Aufzeichnung kann beginnen.
„Worin liegt denn ihr Fokus als Investmentgesellschaft?“, fragt Hinrichs. „Gimv identifiziert innovative, führende Unternehmen, vorwiegend aus dem Mittelstand, die über hohes Wachstumspotenzial verfügen, und unterstützt diese auf ihrem Weg zur Marktführerschaft“, sagt Dr. Sven Oleownik, Geschäftsführer von Gimv. „Unsere Stärke liegt darin, das Beste aus verschiedenen Welten zu vereinen, auf der einen Seite sind wir sehr regional und deutsch, auf der anderen Seite international unterwegs.“
Die europäische Investmentgesellschaft verfügt über Standorte in den Benelux-Staaten, Frankreich und der DACH-Region und über fast 40 Jahre Erfahrung im Bereich Private Equity. Gimv ist an der Euronext Brüssel notiert, verwaltet derzeit rund 2 Mrd. EUR und ist aktuell in 53 Portfoliogesellschaften investiert, die gemeinsam einen Umsatz von mehr als 2,5 Mrd. EUR realisieren und 14.000 Mitarbeiter beschäftigen.
Hinrichs: „Welche Rolle spielt Ihrem Ermessen nach ESG im Investmentprozess?“ Oleownik: „Das ist mittlerweile ein entscheidender Wettbewerbsfaktor. Den Investoren bleibt gar nichts anderes mehr übrig, als auf Nachhaltigkeitskriterien zu achten.“ Hinrichs: „Was sind denn Ihre Erfahrungen mit Corona?“ Oleownik: „Wir haben während der Coronapandemie bislang keines unserer Unternehmen verloren. Unsere Unternehmen haben sich alle als äußerst flexibel und manövrierfähig erwiesen und konnten mit unserer Unterstützung ihre Chancen ergreifen und ihre Wettbewerbsposition oft deutlich verbessern.“
Hier sehen Sie das ganze Videointerview mit Dr. Oleownik.
Lesen Sie auch das letzte Interview mit Dr. Oleownik aus unserem Spezial “Investoren im Mittelstand” in der Unternehmeredition-Ausgabe 3/2021.
Mehr Sichtbarkeit für die Branche
„Wir wollen mit unseren Videointerviews zeigen, was für großartige Unternehmen wir in unserem Verband haben und was ein Beteiligungsfonds bzw. ein Wachstumsinvestor leisten kann“, erläutert Hinrichs. Die Chancenmacher-Initiative war vom BVK zum Jahresbeginn gestartet worden, um auch während der Coronapandemie den Kontakt zu den eigenen Mitgliedern aufrecht zu erhalten. Seitdem reisen Hinrichs und ihr Team nahezu jeden Monat einmal mit dem Bus durch das Bundesgebiet und besuchen BVK-Mitglieder, Politiker und andere Multiplikatoren, um sie als „Chancenmacher“ an einem Platz ihrer Wahl zu ihrer Strategie und ihrem Beitrag für die deutsche Wirtschaft zu befragen.
Die Private-Equity-Branche werde vielfach unterschätzt oder sogar mit Misstrauen beäugt, so Hinrichs. Dieses Image wolle der Verband ändern. „Unser Ziel ist es, unserer Branche ein Gesicht zu geben und aufzuzeigen, welche Chancen durch privates Beteiligungskapital möglich sind und wie die gesamte Wirtschaft davon profitieren kann.“
Studie belegt, dass Private Equity „wirkt“
Gerade legte der BVK eine Studie vor, die belegt, dass beim Einstieg eines privaten Investors in ein mittelständisches Unternehmen in den drei Folgejahren der Umsatz, die Beschäftigtenzahl und die Investitionstätigkeit steigt. „Uns hat das natürlich nicht überrascht“, sagt Hinrichs. „Uns ging es aber darum, das einmal schwarz auf weiß zu haben.“ Die Studie, könne gut dazu beitragen, noch immer verbreitete Ressentiments abzubauen. Die Studie „Beteiligungskapital im Mittelstand – Analyse der Entwicklung beteiligungsfinanzierter Unternehmen“ ist in Zusammenarbeit mit dem Institut für Mittelstandsforschung IfM Bonn entstanden. Betrachtet wurde ein Zeitraum von drei Jahren nach dem Investment. Ausgangspunkt waren knapp 100 Unternehmen, die zwischen 2014 und 2016 durch eine Mehrheits- oder Minderheitsbeteiligung übernommen oder finanziert wurden und für die auswertbare Jahresabschlusszahlen vorlagen. Dieses Panel wurde durch das IfM Bonn mit einer Kontrollgruppe verglichen, die bei Mitarbeiterzahl und Branche eine ähnliche Charakteristik aufwiesen.
Der BVK-Bus war bereits in Hamburg, Hannover, Rheinland-Pfalz, Berlin ongoing, Bayern (München/Landshut), Schleswig-Holstein, Saarland und Nordrhein-Westfalen. Bis dato wurden an die 30 Interviews mit Mitgliedern, Politikern und weiteren Multiplikatoren aus der Gesellschaft geführt, darunter auch große Industrieunternehmen wie beispielsweise BASF Venture Capital, den Venture Arm der BASF. Im Businneren ist ein Corona-taugliches Studio mit einem ausreichenden Sitz-Abstand eingebaut. Fotos und Videos werden von einem professionellen Team erstellt. Verbreitet werden die Gespräche über Social-Media-Kanäle, die BVK-Homepage und über den BVK-Mitgliedernewsletter. In diesem Jahr sind noch Touren nach Frankfurt sowie nach Dresden und Leipzig geplant. Der Chancenmacher-Bus soll noch gut eineinhalb Jahre durch Deutschland touren. Interessierte, die sich an der Tour beteiligen möchten, können sich unter www.bvkap.de melden.
Mehr Informationen gibt es in diesem Videointerview mit Ulrike Hinrichs.
Die gesamte Übersicht der Videos finden Sie hier:
https://www.bvkap.de/presse-medien/mediathek/die-chancenmacher