Bei der 20. Ausgabe der Business Leaders von Liebe ● Sutor ● Gawlowski spricht Erwin Doll von der Röchling-Gruppe über seine Leidenschaft für die digitale Transformation. Diese ist für ihn in erster Linie kein IT-Projekt, sondern eine Managementaufgabe.
Auch bei der Digitalisierung gilt: Kleider machen Leute. Deshalb entschuldigt sich Erwin Doll in seinem Prolog fast schon für sein Business-Outfit: „Ich musste mich wegen eines Mittag-Termins so anziehen, sonst wäre ich lieber Silicon-Valley-mäßig gekommen.“ Statt im Anzug mit Einstecktuch und Krawattennadel also vermutlich mit Turnschuhen und Casual-Hemd.
Doll ist gelernter Maschinenbauer und seit Juni vergangenen Jahres Vorstandsmitglied bei der Röchling-Gruppe, einem Systemzulieferer für Kunststoffprodukte, und dort für den Bereich Automobil zuständig. Die Röchling-Gruppe macht die Hälfte ihres Umsatzes von rund 1,6 Mrd. Euro im Automobilsektor beziehungsweise in den Bereichen Aerodynamik, Ansaugsysteme und New Mobility.
Den Großteil seiner Zeit verbringt Doll in der Startup-Szene. Und das nicht nur im berühmten Silicon Valley, sondern auch in Israel, Finnland, China und natürlich Berlin. Dort schickt er ganze Teams hin, die in den Hubs der Hauptstadt eine Art Praktikum machen. Junge Firmengründer lässt er Geschäftsideen pitchen, um externe Innovationen zu finanzieren.
Fahren wie bei Pokémon Go
Neue Ideen und technische Fortschritte werden gerade im Automobilsektor immer wichtiger. Für Doll gibt es dabei ein Kernthema: „Das autonome Fahren kommt mit Sicherheit und schneller, als wir denken“. In der Elektromobilität sieht er dagegen nur einen Erfüllungsgehilfen für den Traum vom selbstständigen, unfallfreien Fahren. Denn die kleineren Motoren machen Platz für Kameras, Sensoren und Elektronik, die nicht nur den Raum abmessen und erkennen, sondern auch Informationen zur Verfügung stellen: Virtuelle Realitäten, Hologramme und fühlbare Displays sorgen für ein Erlebnis à la Pokémon Go.