Babynahrungshersteller Töpfer GmbH wird saniert

Oksana Kuzmina_adobe_Stock
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Die Töpfer GmbH, ein Hersteller von Bio-Babynahrung aus Dietmannsried, hat beim Amtsgericht Kempten einen Antrag auf ein Sanierungsverfahren in Eigenverwaltung gestellt. Ein Team von Sanierungsexperten der Pluta Rechtsanwalts GmbH, bestehend aus Dr. Maximilian Pluta, Ludwig Stern und Florian Zistler, wurde zur Unterstützung der Geschäftsführung hinzugezogen. Der vorläufige Sachwalter Prof. Dr. Martin Hörmann von Anchor Rechtsanwälte wird das Verfahren im Interesse der Gläubiger überwachen.

Betriebsfortführung gesichert

Die Töpfer-Geschäftsführer, Susanna Gabler und Ulf Silbernagel, sowie das Sanierungsteam haben bereits mit Kunden und Geschäftspartnern gesprochen, um die Fortführung des Betriebs zu gewährleisten. Die Gehälter der rund 170 Mitarbeiter sind nach Angaben des Unternehmens durch Insolvenzgeld für die nächsten drei Monate gesichert. Ein Sanierungskonzept wird erarbeitet, um die Zukunftsfähigkeit des Unternehmens langfristig zu sichern. Die Töpfer GmbH sah sich mit steigenden Kosten und sinkenden Umsätzen konfrontiert, besonders im internationalen Markt, wo das Unternehmen einen Großteil seines Umsatzes erzielt. Die gestiegenen Energie- und Personalkosten sowie externe Einflüsse wie die Nachwirkungen der Corona-Pandemie und der Russland-Ukraine-Krieg hätten die Situation weiter verschärft. Aus diesem Grund musste dann der Insolvenzantrag gestellt werden. „Der Betrieb verfügt über großes Know-how und eine moderne Produktion. Gemeinsam werden wir in den kommenden Monaten das Unternehmen sanieren, um dem Betrieb eine Zukunftsperspektive zu ermöglichen“, erklärt der Generalhandlungsbevollmächtigte Ludwig Stern.

Neuaufstellung geplant

Seit 1911 produziert das Unternehmen Töpfer Babynahrung und hat sich im Laufe der Jahre auf Bio-Produkte spezialisiert. Die „Töpfer Babywelt“ zählt zu nach eigenen Angaben

Prof. Dr. Martin Hörmann, Anchor
Prof. Dr. Martin Hörmann

den führenden Herstellern von Bio-Säuglingsnahrung und Naturkosmetik. Mit der Eigenverwaltung strebt Töpfer nun eine Neuaufstellung an und plant, zusammen mit einem finanzstarken Investorenpartner, eine dauerhafte Lösung zu finden. Das Eigenverwaltungsverfahren ermöglicht es Töpfer, unter gerichtlicher Aufsicht und mit Unterstützung von erfahrenen Sanierungsexperten, das Unternehmen weiter zu führen. Das Ziel ist es, das Unternehmen neu zu positionieren und langfristig zu stabilisieren. Laut Prof. Dr. Martin Hörmann bietet dieses Verfahren dem Unternehmen eine wertvolle Möglichkeit für einen erfolgreichen Neustart: „Die Eigenverwaltung bietet dem Unternehmen die Chance auf einen Neuanfang. In den kommenden Monaten werde ich das Verfahren im Sinne der Gläubiger begleiten“.

 

 

Autorenprofil

Als Redakteur der Unternehmeredition berichtet Alexander Görbing regelmäßig über Unternehmen und das Wirtschaftsgeschehen. Zu seinen Schwerpunkten gehören dabei Restrukturierungen, M&A-Prozesse, Finanzierungen sowie Tech-Startups.

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