Eine Herkulesaufgabe für die Autobranche

Die Automobilindustrie steht vor großen Veränderungen. Die technologische Entwicklung scheint einigermaßen vorhersehbar. Keiner weiß aber, welche Player und Geschäftsmodelle die Zukunft bestimmen. Sicher ist: M&A wird eine Rolle bei der Transformation spielen. Was bedeutet das für mittelständische Automobil-Zulieferer?

So haben BMW, Audi und Daimler, eigentlich erbitterte Konkurrenten, im vergangenen Jahr gemeinsam HERE von Nokia erworben. Einen Kartendienst, der zentral für eine Reihe von Mobilitätslösungen steht. Zudem macht BMW auch mit dem amerikanischen Chipkonzern Intel und dem israelischen Roboter-Experten Mobileye gemeinsame Sache, um autonom fahrende Fahrzeuge zur Serienreife zu bringen.

Aufseiten der klassischen Automobil-Zulieferer sind bislang nur begrenzte Aktivitäten zu beobachten. Deutlich wird, dass sich die globalen Zuliefer-Giganten mit voller Energie auf die Zukunft einstellen: Bosch ist im Bereich der Industrie 4.0 aus eigener Kraft führend, ZF hat mit dem Erwerb von TRW einen der größten Megadeals der letzten Jahre aufzuweisen.

Bei den kleineren Zulieferern tut sich – neben üblichen Konsolidierungserscheinungen – bislang nur wenig. Das ist angesichts der Unsicherheit völlig verständlich. Lediglich institutionelle Investoren entfalten in diesem Segment sichtbare, zukunftsweisende Aktivitäten. So hat erst kürzlich die 3i Group 181 Mio. Euro in die Schlemmer GmbH aus Poing investiert, einem führenden Anbieter für Kabelmanagementlösungen für die Automobilindustrie.

Zulieferer müssen sich auf Veränderungen einstellen

Mittelständische Automobil-Zulieferer in Deutschland und ihre Eigentümer sind oft so geprägt, dass sie auf technologische Stärke und Weiterentwicklung ihrer Produkte vertrauen, wie sie es in den letzten Jahrzehnten immer erfolgreich gemacht haben.

Dies greift mittlerweile zu kurz: Es ist dringend erforderlich, sich auf die neue Welt einzustellen.

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