Automationsprofis aus Schwaben

Industrie 4.0 und das Internet der Dinge werden heiß diskutiert. Die Balluff GmbH aus Neuhausen auf den Fildern nahe Stuttgart liefert  die grundlegende Technik dazu: Als führender Anbieter für die industrielle Automation bietet das Familienunternehmen ein Full-Range-Sortiment an Sensoren, Systemen und kundenspezifischen Lösungen. Denn ohne Sensorik kann es keine Automation geben. 2013 verzeichnete die Gruppe einen Umsatz von rund 335 Mio. Euro. 

Balluffs Stärke am Markt basiert darauf, dass mehrere Produkt- und Lösungssegmente adressiert werden. Industrial Networking und Connectivity etwa sorgen für intelligente Vernetzung mit Sensoren, Systemen und Bus-Technik. Der noch junge Geschäftsbereich entwickelt sich positiv und eröffnet Balluff neue Einsatzmöglichkeiten und Marktzugänge. Gleiches gilt für den Bereich der RFID-Technologie. Balluff verfügt über produzierende Werke auch in Ungarn und China, so dass das Unternehmen auch in Asien schnell liefern kann. Zur Absicherung der Fremdwährungsrückflüsse der Tochtergesellschaften tätigt Balluff Devisentermingeschäfte. Der Ausbau von Entwicklungsaktivitäten wurde besonders in Ungarn und der Schweiz voangetrieben.

Starkes Wachstum in Asien

Technik von Balluff (© Balluff GmbH)
Technik von Balluff: Sie hat die Automationstechnik ein Stück weit geprägt. (© Balluff GmbH)

Balluff ist zuletzt stark gewachsen. „Die positive Entwicklung zeigte sich in nahezu allen Märkten. Besonders erfreulich war die Entwicklung in Nordamerika und Asien. Schlusslicht bildete die D-A-CH-Region, die entgegen der allgemeinen Erwartungen das Vorjahresniveau zwar übertreffen konnte, hinter den Planungen aber zurückblieb“, heißt es im Geschäftsbericht, der allerdings nur die Balluff GmbH betrifft, die für etwa 250 Mio. Euro Umsatz steht. Während international ein Plus von 17% zu verzeichnen war, stagnierte der deutsche Markt. „Dagegen blieb die erwartete Ergebnissteigerung im Vergleich zum Vorjahr aus. Um die durchgängige Ausrichtung auf die Wachstumsstrategie und eine damit verbundene konsequentere Marktbearbeitung zu erreichen, seien ein maßgeblicher Personalaufbau und höhere Aufwendungen im Verwaltungs- und Vertriebsbereich erforderlich, welche hauptsächlich zum Ergebnisrückgang beigetragen haben. Trotzdem konnte die Balluff GmbH noch ein Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit von 18,5 Mio. Euro (Vorjahr 21,1) erwirtschaften.

Damit beträgt die Eigenkapitalrendite 18,3% (Vj. 28,1%) und die Gesamtkapitalrentabilität 16,6% (Vj. 21,8%). Die Eigenkapitalquote stieg von 59% auf 64%. Das Eigenkapital stieg dabei um 8,3 Mio. Euro auf 77,5 Mio. Euro an. Angesichts dieser Zahlen verwundert es nicht, dass Balluff nicht an den Kapitalmarkt drängt: Weder stehe ein Börsengang zur Diskussion, nein, es steht kein Börsengang bevor, noch werde über die Begebung einer Anleihe nachgedacht, teilte eine Sprecherin mit.

Fazit

Balluff ist hochprofitabel, global aufgestellt und in einem wachstumsstarken Zukunftsmarkt tätig, denn die Automatisierung und Vernetzung der Produktion zählt zu den aktuellen Mega-Themen. Von daher steht nicht nur die Börsenreife außer Frage, vielmehr wäre sogar ein ambitioniertes Pricing denkbar. Doch das zieht eben nicht bei einem Familienunternehmen wie Balluff. Das Unternehmen wird auch als Hidden Champion seinen Weg machen.

Kurzprofil Balluff GmbH

Gründungsjahr 1921
 Branche Sensoren
 Unternehmenssitz  Neuhausen bei Stuttgart
 Mitarbeiter2013 2600
 Umsatz 2013  335 Mio. Euro

www.balluff.com

Autorenprofil

Stefan Preuß ist Autor.

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