Zukunftssichere Finanzierungsformen zu finden wird für mittelständische Unternehmen immer schwieriger. Die seit Jahren grassierende Finanzkrise führt zu Kreditklemmen, die ihrerseits immer neue Krisenphänomene auslösen. Zwar versucht die Politik den Teufelskreis zu durchbrechen, doch macht die staatliche Regulierung – Stichwort Basel III – die Herausforderungen nicht eben kleiner. Eingeklemmt zwischen zaudernden Banken und schwer zu überblickenden Finanzierungsalternativen vom Börsengang über die Öffnung für Private-Equity-Beteiligungen bis hin zur Mittelstandsanleihe steigt der Druck, den richtigen Finanzierungsmix zu finden.
Auf die Frage nach den richtigen Instrumenten der Mittelstandsfinanzierung kann es keine für alle geltende Antwort geben. Aber ganz gleich, ob Investitionen für Innovation und Wachstum anstehen oder Liquiditätsengpässe überbrückt werden müssen und gleich auch, welche Finanzierungsform dafür gewählt wird: Es braucht Überzeugungskraft und Zukunftsgewissheit, um mit Banken, institutionellen Anlegern oder Private-Equity-Investoren erfolgreiche Verhandlungen zu führen. Um das notwendige „Standing“ zu gewinnen, müssen vorhandene Probleme erkannt, benannt und möglichst bereits angegangen sein. Chancenpotenziale und strategische Ziele sind mit belastbaren Zahlen und konkreten Maßnahmenplänen zu hinterlegen. Restrukturierungen sollten bereits greifen und die eigene Liquidität mittels Working-Capital- sowie Kreditoren- und Debitoren-Management optimiert sein. Wer seine Hausaufgaben gemacht hat, geht auf Augenhöhe in die Gespräche. Das Wissen um ein gut bestelltes Haus vermittelt dem Finanzierungspartner jenes Maß an Vertrauen und Sicherheit, das es ihm ermöglicht, partnerschaftliche Angebote zu machen. Investieren Sie in vorbereitende Maßnahmen in allen Bereichen des Unternehmens! In Zeiten notorisch unruhiger Finanzmärkte und krankender Banken ist Vertrauen der entscheidende Erfolgsfaktor.
Jens Christophers ist Vorstandsvorsitzender der Dachgesellschaft Deutsches Interim Management e. V. (DDIM).