Arbeitsdruck in Deutschland 

Deutsche Arbeitnehmer überfordern sich regelmäßig am Arbeitsplatz. Das ist Ergebnis einer aktuellen Studie der Bertelsmann Stiftung und der Krankenkasse Barmer GEK. Für die Erhebung wurden 1.000 Erwerbstätige befragt.

Kein gutes Zeugnis für die Unternehmenskultur in Deutschland: Der Arbeitsdruck scheint massiv. Laut einer Studie des Gesundheitsmonitors von Bertelsmann Stiftung und Barmer GEK arbeiten 18 Prozent der Arbeitnehmer regelmäßig an ihrem Leistungslimit. 23 Prozent verzichten komplett auf Pausen, jeder vierte glaubt, dass er das aktuelle Leistungsniveau nicht lange durchhalten kann. Der Grund: Mit den erbrachten Leistungen wachsen auch die Anforderungen. Wer einmal gut war, muss fortan besser sein. Nur jeder zweite weiß einen Ausweg aus diesem Automatismus. Knapp ein Drittel der Befragten weiß nicht, wie sie den wachsenden Anforderungen gerecht werden sollen.

Das Fatale: Der an sich schon hohe Leistungsdruck führt laut Studie zu weiterem schädlichen Verhalten. Arbeitnehmer greifen zu Kaffee und Zigaretten oder verzichten auf Schutzmaßnahmen. Was also tun? „Keine neuen Rechtvorschriften“, meint Dr. Christoph Straub, Vorstandsvorsitzender der Barmer GEK. Stattdessen müsse in den Unternehmen eine Kultur installiert werden, die Gesundheit fördert und als Voraussetzung für wirtschaftlichen Erfolg anerkennt. Mitarbeiter und Führungskräfte sollten auf Zielvereinbarungen bestehen und regelmäßig Gespräche darüber führen. www.bertelsmann-stiftung.de

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