Die APUS Zero Emission GmbH hat einen Insolvenzantrag gestellt. Das zuständige Amtsgericht Frankfurt (Oder) ordnete am 3. März 2025 die vorläufige Insolvenzverwaltung an und bestellte Sebastian Laboga von der PLUTA Rechtsanwalts GmbH als vorläufigen Insolvenzverwalter. Grund für den Insolvenzantrag ist ein finanzieller Engpass. Das Unternehmen hat das weltweit erste wasserstoffbetriebene Reiseflugzeug entwickelt, doch fehlende finanzielle Mittel gefährden den Fortgang des Projekts. Der Markt für emissionsfreie Luftfahrt stehe laut einer Presseinformation unter starkem wirtschaftlichen Druck, und APUS benötige einen finanzstarken Investor, um seine Zukunft zu sichern.
Investorenprozess begonnen
Trotz der finanziellen Schwierigkeiten wird der Geschäftsbetrieb nach Angaben des vorläufigen Insolvenzverwalters fortgeführt. Die 66 Mitarbeitenden erhalten für drei Monate Insolvenzgeld. Der vorläufige Insolvenzverwalter Sebastian Laboga erklärte, dass bereits Gespräche mit den Verantwortlichen geführt wurden und ein Investorenprozess eingeleitet wird. Ziel sei es, einen strategischen Partner zu finden, der das Projekt weiterentwickeln kann. Laboga betont die technologische Innovationskraft des Unternehmens: „APUS hat wegweisende Technologien für eine klimafreundliche Luftfahrt entwickelt. Ein Investor ist erforderlich, um das emissionsfreie Flugzeug APUS i-2 auf den Markt zu bringen.“ In den kommenden Wochen sollen daher Gespräche mit potenziellen Interessenten stattfinden.
Die 2014 gegründete APUS Zero Emission GmbH ist ein EASA-zertifizierter Entwicklungs- und Produktionsbetrieb für Luftfahrzeuge mit Sitz in Strausberg bei Berlin. Neben der Entwicklung des wasserstoffbetriebenen APUS i-2 ist das Unternehmen als Ingenieurdienstleister für Luftfahrttechnologien tätig. Ende des vergangenen Jahres stellte APUS die APUS i-2 der Öffentlichkeit vor – ein innovatives, emissionsfreies Reiseflugzeug für vier Personen. Der Erstflug ist für 2025 geplant. Trotz der aktuellen wirtschaftlichen Lage werden die Vorbereitungen dafür fortgesetzt.
Die Geschäftsführung sieht das Insolvenzverfahren als strategischen Schritt zur Neuausrichtung. APUS solle langfristig stabil aufgestellt werden, insbesondere durch den Ausbau von Ingenieurdienstleistungen in der Luftfahrtbranche. Ein Investor könnte das Unternehmen dabei unterstützen, seine wegweisenden Entwicklungen fortzuführen und einen wichtigen Beitrag zur Dekarbonisierung der Luftfahrt zu leisten. Pluta hilft Unternehmen in rechtlich und wirtschaftlich herausfordernden Situationen. Wir unterstützen Unternehmen bei der Restrukturierung, bei Transaktionen sowie bei der Sanierung und Fortführung in Krisen oder Insolvenzsituationen.
Als Redakteur der Unternehmeredition berichtet Alexander Görbing regelmäßig über Unternehmen und das Wirtschaftsgeschehen. Zu seinen Schwerpunkten gehören dabei Restrukturierungen, M&A-Prozesse, Finanzierungen sowie Tech-Startups.