Beim mittelständischen Möbelzulieferer Plocher hat ein externer Jungunternehmer das Ruder übernommen, um es mit frischen Ideen in die Zukunft zu führen. Dabei wird er unterstützt durch Beteiligungskapital.
Vater und Sohn Egner haben das Unternehmen über ihre Beteiligungsgesellschaft ME Capital Advisory & Consulting GmbH erworben. Um Eigenkapital durch eine 50/50-Partnerschaft auf Augenhöhe mit dem Vater investieren zu können, entschied sich Philipp Egner für eine stille Beteiligung der MBG Baden-Württemberg. „Diese Finanzierungsform ist interessant, weil sie die Eigenkapitalquote erhöht und damit regelmäßig zu einem besseren Rating bei Banken und Finanzinformationsdienstleistern führt“, sagt MBG-Geschäftsführer Guy Selbherr. Andererseits verändert sie nicht die Anteilsverhältnisse. Der Unternehmer muss also – trotz gewisser Informationspflichten – nicht fürchten, eine weitere mitbestimmende Person in die Firma zu holen. Ungeachtet dessen steht die MBG mit ihrem Know-how und ihren Netzwerken beratend zur Verfügung. Die Beteiligungsgesellschaft hatte ebenfalls gute Gründe für ihr Engagement. „Plocher ist ein etabliertes Unternehmen, das auch in Zukunft erfolgreich am Markt agieren wird“, sagt Selbherr. Überzeugt hätten neben dem angemessenen Kaufpreis auch das Fachwissen sowie die frischen Ideen der neuen Eigentümer.
Altgesellschafter und Senior gemeinsam im Beirat
Der Firmenchef sieht sowohl im Exportgeschäft als auch bei den deutschen Kunden Potenzial. „Viele Möbelhersteller konzentrieren sich auf ihr Kerngeschäft, wollen Lagerbestände abbauen. Wir können sie dabei unterstützen, indem wir unser Leistungsspektrum noch einmal erweitern“, so Egner. Und er freut sich, dass er über neue Ideen mit erfahrenen Partnern reden kann. Sein Vater ist im Beirat des Unternehmens. Einer der Altgesellschafter steht ihm auf Vertragsbasis beratend zur Seite.