„Expect the next – wir denken die Digitalisierung des Mittelstands neu!“ Mit dieser Aussage begrüßt der IT-Dienstleister q.beyond Besucher seiner Website. Und ein solcher Claim verpflichtet. Von daher dachten die Verantwortlichen bei q.beyond in diesem Jahr auch das Thema Mitarbeiterbeteiligung neu. An die Stelle herkömmlicher Aktienoptionsprogramme sollte ein innovativer Ansatz treten, der zum Kauf von q.beyond-Aktien auf eigene Rechnung anregt und deren Halten belohnt. Dies sollte einfach, effizient und attraktiv umgesetzt werden.
Engagement belohnen
Das Mitarbeiteraktienprogramm 2021 (MAP 2021) genügt diesen Ansprüchen. Der Grundgedanke: Wer auf eigene Rechnung und auf eigenen Namen drei q.beyond-Aktien kauft und über die Laufzeit des Programms hinweg hält, bekommt danach eine zusätzliche Aktie geschenkt. Je höher der Kurs, desto attraktiver das Paket.
Das MAP 2021 eröffnet damit allen Beschäftigten die Chance, nachhaltig am Erfolg von q.beyond zu partizipieren. „Das Programm ist ein wichtiger Eckpfeiler auf dem Weg, den Unternehmenswert nachhaltig zu steigern und die Geschäftspolitik noch stärker auch an den Aktionärsinteressen auszurichten. Je mehr Mitarbeiter sich beteiligen, desto mehr gleichen deren Interessen denen der Aktionäre, desto mehr wird der Einsatz qualifizierter, engagierter Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter belohnt, desto mehr bleiben sie dem Unternehmen auch langfristig verbunden“, heißt es in einem Brief von CEO Jürgen Hermann.
Hintergrund: Mit der Wachstumsstrategie „2020plus“ hatte q.beyond nach einer tief greifenden Transformation 2019 eine neue Ära eingeleitet und seine Kapitalmarktorientierung verstärkt. Der Unternehmenswert ist seitdem eine noch wichtigere Messgröße für den Erfolg. Von Mitte 2020 bis Mitte 2021 hat sich dieser verdoppelt.
Von solchen Wertsteigerungen profitiert dank des MAP 2021 nun auch das q.beyond-Team. Nach Prüfung verschiedener Alternativen entschied sich das Unternehmen, dieses Programm in Form eines Share Matching Plan auszugestalten und dabei mit dem auf Mitarbeiterbeteiligungsprogramme spezialisierten Dienstleister Global Shares zusammenzuarbeiten. Im Frühjahr 2021 konnten Beschäftigte über Global Shares q.beyond-Aktien in eigenem Namen und auf eigene Rechnung zum Marktpreis erwerben. Zur Auswahl standen acht verschiedene Aktienpakete (120/300/600/900/1.200/1.500/1.800/2.100 Stück). Maximal war damit der Erwerb von 2.100 Aktien möglich.
Weit gefasster Teilnehmerkreis
Zum Kauf berechtigt waren nicht nur Vollzeit- und Teilzeitbeschäftigte: Vielmehr umfasst der Teilnehmerkreis auch Auszubildende, geringfügig und befristet Beschäftigte, Mitarbeiter mit einem ruhenden Arbeitsverhältnis (etwa Elternzeit, Pflegezeit, unbezahlter Sonderurlaub), Langzeiterkrankte auch nach Ablauf der Lohnfortzahlungsfrist und Altersteilzeitbeschäftigte in der Aktiv- und in der Passivphase – insgesamt rund 1.000 Personen in Deutschland. Martin Kraus, Leiter Compliance und interne Revision sowie Mitverantwortlicher für das Projekt, erläutert: „Wir wollten möglichst vielen Personen, die zum Erfolg von q.beyond beitragen, die Chance geben, Miteigentümer zu werden.“
Alle Teilnehmenden haben das Recht, zu jedem Zeitpunkt während der Laufzeit des Programms auszusteigen; sie verlieren in diesem Fall aber ihr Anrecht auf die Gratisaktien. Eine Aufstockung der Aktienanzahl während der Laufzeit des Programms ist nicht möglich. Der Erwerb und die Verwahrung der Aktien bleiben für die Beschäftigten kostenlos.
Für drei Investmentaktien eine Matchingaktie
Wer die Aktien über die rund 18-monatige Laufzeit des Programms ununterbrochen hält, bekommt nach Ablauf kostenlos für jeweils drei Investmentaktien eine zusätzliche Aktie, die sogenannte Matchingaktie. Wenn der oder die Mitarbeitende möchte, kann er oder sie dann sofort sämtliche Aktien verkaufen; das Programm verzichtet bewusst auf Haltefristen nach Ende. Unabhängig vom Zeitpunkt des Verkaufs bleibt dieser in der Regel steuer- und sozialabgabenfrei. q.beyond orientierte sich bei der Größe der Aktienpakete und möglicher Gewinne an dem zum 1. Juli 2021 deutlich angehobenen steuerlichen Freibetrag von 1.440 EUR.
Über eine unternehmensinterne, digitale Roadshow konnte sich das gesamte Team Anfang 2022 mit diesen Rahmenbedingungen vertraut machen. Zahlreiche Rückfragen sprachen für das rege Interesse. Ein Viertel aller Beschäftigten entschied sich am Ende für eine Teilnahme; für ein neues Programm, das den Einsatz eigenen Geldes erfordert, eine gute Quote.
Neuauflage geplant
In den kommenden Jahren will q.beyond noch mehr Beschäftigte zu Anteilseignern machen. Eine Neuauflage des Programms ist geplant. Ob die Bedingungen dann identisch bleiben, will Kraus nicht verraten. Eines sei aber sicher: „Die Konditionen bleiben attraktiv. Schließlich wollen wir möglichst viele für unsere Aktie begeistern.“ Ein steigender Unternehmenswert ist damit künftig nicht mehr nur im Sinne der Investoren, sondern auch der Beschäftigten – genau das wollte q.beyond mit dem neu gedachten Mitarbeiterbeteiligungsprogramm erreichen.
KURZPROFIL q.beyond AG
Gründungsjahr: 1997 als QSC
Branche: IT-Services
Unternehmenssitz: Köln
Umsatz 2020: 143,4 Mio. EUR
Mitarbeiterzahl: 1.000
ISIN: DE0005137004
Börsenwert: 245,66 Mio. EUR (Stand: 17.12.2021)
Stefan Preuss
Stefan Preuß arbeitet seit mehr als 25 Jahren als Redakteur im Kapitalmarktumfeld. Der gelernte Tageszeitungsredakteur sammelte zudem Erfahrung als Investor Relations Manager. Der Redaktion der GoingPublic Media AG gehört er als ständiger Mitarbeiter mit den Schwerpunktthemen IPOs, Vermögensanlage und Nachfolgelösungen an. Er betreut als Redaktionsleiter die jährlichen Spezialausgaben "Mitarbeiterbeteiligung" sowie "M&A Insurance".