Die Auswirkungen der Corona-Krise zeigen sich auch bei der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW). Das Fördervolumen der ausgereichten Förderdarlehen wurde im Jahr 2020 um 75% gesteigert auf ein Volumen von 135,3 Mrd. EUR und hat damit einen historischen Höchstwert erreicht. Davon entfielen knapp 51 Mrd. EUR auf Kredite zur Abfederung der wirtschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie.
Volumen in Deutschland verdoppelt
In Deutschland verdoppelte sich das Volumen der zugesagten Kredite auf 106,4 Mrd. EUR. Die KfW sagte insgesamt rund eine Million an Krediten, Zuschüssen und anderen Finanzierungen zu. Der Vorstandsvorsitzende der KfW, Dr. Günther Bräunig, erklärte dazu: „Das Jahr 2020 war für die KfW ein ganz besonderes Jahr. Nie zuvor waren wir als Förderbank auf diese Weise gefordert.“ Bis zu 10.000 Anrufe am Tag habe sein Institut verzeichnet und durchschnittlich wurde in jeder Minute eine E-Mail-Anfrage beantwortet.
Die Maßnahmen im Zuge der Corona-Krise haben sich im Vergleich zur Finanzkrise im Jahr 2009 um fast das Dreifache gesteigert. Daran wird deutlich, mit welchen Volumina die KfW agiert hat. Beim Programm für den „Aufbau Ost“ hat es nach KfW-Angaben innerhalb von zehn Jahren rund 850.000 Förderzusagen gegeben – und damit weniger, als die KfW in diesem Jahr abwickelte.
Auch 2021 wird von der Corona-Krise dominiert
„Dem Corona-Jahr 2020 folgt das Corona-Jahr 2021 – nur unter anderen Vorzeichen. Die angelaufenen Impfungen stimmen zuversichtlich, dennoch wird uns die Corona-Pandemie auch im neuen Jahr sowohl im Neugeschäft als auch im Bestand weiter beschäftigen“, kündigt KfW-Chef Bräunig an.
10 Mrd. EUR für Startup-Zukunftsfonds
Im Zuge des Corona-Maßnahmenpakets des Bundes für Start-ups wurden bisher rd. 685 Mio. EUR an VC-Fonds vertraglich zugesagt. Dazu gehören allerdings auch Mittel, die an den High-Tech Gründerfonds flossen. Die KfW will sich 2021 mit Aufbau und Umsetzung des zehn Milliarden Euro umfassenden Zukunftsfonds für Startups beschäftigen.
Als Redakteur der Unternehmeredition berichtet Alexander Görbing regelmäßig über Unternehmen und das Wirtschaftsgeschehen. Zu seinen Schwerpunkten gehören dabei Restrukturierungen, M&A-Prozesse, Finanzierungen sowie Tech-Startups.