Aktuelle Chancen bei Small Caps antizyklisch nutzen

Listed Mittelstand: Technologie und Innovationsstärke überzeugen Dr. Barbara und Michael Kollenda von Salutaris

Genau in diese Werte investieren Dr. Barbara und Michael Kollenda von der Salutaris mit dem Salutaris Multiwert Superfund.
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In den vergangenen Monaten standen die ganz großen Werte, Stichwort Magnificent Seven, im Fokus der Investoren. Erfahrungsgemäß kommt es immer wieder zu Rotationen des Interesses. Eine gute Gelegenheit, den Salutaris Multiwert Superfund näher zu betrachten.

Der deutsche Mittelstand genießt weltweit einen hervorragenden Ruf für herausragende Technologien und Innovationskraft. Einige der sogenannten Hidden Champions sind an der Börse gelistet. Genau in diese Werte aus dem deutschsprachigen Raum investieren Dr. Barbara und Michael Kollenda von der Salutaris Capital Management AG, München, mit dem Salutaris Multiwert Superfund. Ein konzentriertes Portfolio von 30 bis 35 aussichtsreichen Small Caps kennzeichnet das Sondervermögen. Dabei werden auch nachhaltige Faktoren nach Artikel acht der Offenlegungsverordnung beachtet. Wichtiger noch: Es kommen nur solche Unternehmen ins Portfolio, deren Management die Kollendas persönlich bekannt ist und die bei Unternehmensbesuchen eine klare technische und wirtschaftliche Vision für ihr Unternehmen überzeugend darlegen konnten. Im Fonds und natürlich unter den Top Ten der Positionen (siehe Liste) finden sich zahlreiche Technologieführer. Im Folgenden zwei Beispiele.

Masterflex: Neue Technik in neuen Schläuchen

Als erster Schlauchhersteller weltweit hat die Masterflex SE aus Gelsenkirchen unter dem Namen AMPIUS® sensorische Schläuche und Schlauchsysteme mit integrierten Lifecycle-Tracking-Funktionen sowie einer dazu passenden App entwickelt. Diese Technik ermöglicht die Liveüberwachung von Schläuchen und liefert alle notwendigen Daten für vorausschauende Wartung (Predictive Maintenance). Für die neuartige Verschleißwarnung hat Masterflex im August ein EU-weites Patent erhalten: „Der Schlauch meldet sich von selbst, wenn der Verschleiß in einen kritischen Bereich kommt“, so Stefan Nüßen, Projektmanager für Technik und Entwicklung bei der Masterflex Group. Maschinen- und Anlagenbetreiber können den Zustand von Schlauchleitungen so jederzeit und ohne kostenintensives Ausbauen des Teils überprüfen, rechtzeitig reagieren und mögliche Folgeschäden bis hin zum Produktionsstillstand vermeiden. Nüßen: „Darüber hinaus wird die Umwelt geschont, denn schließlich wird der Schlauch erst dann getauscht, wenn tatsächlich ein Ausfall droht.“

IBU-tec advanced materials AG: Wichtiger Techpartner in der Batterieoptimierung

Effiziente elektrische Speicher – nachhaltig produziert, praktikabel und sicher im Einsatz, aber dennoch bezahlbar: Batterien gelten als Schlüssel moderner Elektromobilität und einer umweltfreundlichen Energierevolution. In modernen Lithium-Eisenphosphat-Batterien werden die früher verwendeten gesundheitsschädlichen Blei-, Nickel- und Kobaltoxide durch ungiftiges Eisenphosphat ersetzt. Das sorgt gleichzeitig für größere Sicherheit, längere Lebensdauer und eine bessere Umweltverträglichkeit. IBU-tec liefert mit Know-how in thermischen Prozessen und einem breiten Spektrum an Drehrohröfen die Grundlage zur Entwicklung von Produktionsprozessen für solche Materialien. Ähnlich verhält es sich im Bereich seltene Erden. Wie lassen sich die begehrten und teuren Rohstoffe effizienter nutzen? Gemeinsam mit Kunden hat IBU-tec Prozesse entwickelt, mit denen eigentlich verbrauchte seltene Erden aufgearbeitet und wiederverwendbar gemacht werden. Das bringt den Kunden klare Vorteile: stabile, kalkulierbare Kosten unabhängig von den Rohstoffpreisen und einhergehend eine deutliche Minimierung der Rohstoffabhängigkeit. Darüber hinaus schont eine mehrmalige Nutzung der seltenen Erden die natürlichen Ressourcen und somit die Umwelt. IBU-tec gilt als Weltmarktführer in der Konzeption und Herstellung von Drehrohröfen und den damit möglichen Prozessschritten.

Im Interview geben Dr. Barbara und Michael Kollenda Einblicke in die Strategie und zu den Aussichten des Fonds:

Unternehmeredition: Welche technologischen Entwicklungen sehen Sie bei Small- und Mid Caps über die beiden vorgenannten Beispiele hinaus, die Kurssteigerungen bewirken könnten?

Dr. Barbara und Michael Kollenda: Es gibt eine Vielzahl neuer technischer Entwicklungen, zum Beispiel neue Batteriematerialien oder Chips aus Siliziumcarbid für Elektroautos. Eine aussichtsreiche Entwicklung sind etwa auch Blockheizkraftwerke, die Industriebetriebe unabhängig von Stromanbietern und Preisschwankungen machen.

Welche Auswirkungen erwarten Sie durch das Ergebnis der US-Wahl auf hiesige Small- und Mid Caps? Könnten sie sogar profitieren?

Wahlergebnisse bringen Klarheit, und die Börse hasst nichts mehr als Unsicherheit! Trump steht für eine Konzentration auf die Wirtschaft und auf „America first“. Aber das muss kein Nachteil sein. Es gibt unter Joe Biden den Inflation Reduction Act, und den haben viele deutsche Unternehmen mit ihren Investitionen wahrgenommen. Viele mittelständische Unternehmer haben einen Plan B. Die Sorge vor Zöllen haben sie dadurch umgangen, dass in den USA produzieren oder möglichst viele Teile in den USA final zu einem US-Produkt zusammenfügen.

Small- und Mid Caps sind seit geraumer Zeit stark unterbewertet. Welche Erklärung haben Sie dafür? Sehen Sie Anzeichen, dass es bald zu einer Änderung in der Bewertung kommt?

Wir haben dafür keine sinnvolle Erklärung. Offensichtlich ist der Siegeszug der ETFs ein Grund, da man nur große, marktbreite Unternehmen einfach replizieren kann. Es hat allerdings eine Verschiebung nach unten in Marktkapitalisierung stattgefunden. Nach unserer Beobachtung stellt aktuell eine Marktkapitalisierung von ca. 500 Mio. EUR die Untergrenze des Interesses institutioneller Anleger dar. Der Markt für Micro- und Nano Caps ist weiterhin relativ illiquide. Wir gehen davon aus, dass sich dies im Zuge der immer wieder zu beobachtenden Sektorrotationen ändern wird, können allerdings nicht vorhersagen, wann das sein wird.

Werden wir vermehrt Übernahmen gelisteter Unternehmen sehen – zum Teil mit anschließendem Delisting?

Wir haben die letzten zwei Jahre mehrere Übernahmen erlebt, nämlich bei vac-Q-tec, GK Software und Stemmer Imaging. Bei allen drei Unternehmen hat der Käufer deutlich mehr bezahlt als den aktuellen Börsenkurs. Bei der Übernahme der Mehrheit des Münchner Umweltunternehmens Steico SE verkaufte der Großaktionär die Mehrheit mit einer Besserungsklausel im Kaufvertrag. Die Börsennotiz war von dem Verkauf unberührt, die Aktie notiert aktuell aber rund 30% unter dem Verkaufskurs des Großaktionärs. Negativbeispiel für ein Delisting ist dieses Jahr der Börsenabschied der Hanse Yachten: Hier wurden unserer Ansicht nach alle treuen Aktionäre durch den Großaktionär Aurelius über den Tisch gezogen.

Sie wenden ESG-Kriterien bei der Selektion an. Hat sich die Datenqualität in den vergangenen Monaten erhöht?

Die Datenqualität hat sich punktuell erhöht. Wir glauben aber nur das, was wir selbst geprüft haben. Es gibt einige Unternehmen, die das Thema beispielhaft umsetzen. Allerdings sind diese Themen aktuell für den Markt nicht interessant und finden keine Beachtung in der Preisfindung.

Sie betonen, das Management der Investitionsziele persönlich zu kennen – welche Stimmung nehmen Sie wahr? Wie positiv/negativ/besorgt sind die Manager/Eigner gestimmt, was wird offen kritisiert?

Die Realität der Unternehmen ist in den meisten Fällen gut, nur die Stimmung am Kapitalmarkt und auch in den Medien ist negativ. Viele Unternehmensvorstände erwarten eine wirtschaftliche Belebung im Jahr 2025 und setzen auf Neuwahlen im Februar, die die politische Hängepartie der letzten Monate mit einem eindeutigen Ergebnis beenden werden.

Sehr geehrte Frau Dr. Kollenda, sehr geehrter Herr Kollenda, vielen Dank für diese interessanten Informationen.


👉 Das Interview ist in der Unternehmeredition-Magazinausgabe 1/2025 mit Schwerpunkt “Unternehmervermögen” erschienen.


Top Ten Holdings Salutaris Multiwert Superfund
(Stand: 31.10.2024)

Ökoworld AG

Friedrich Vorwerk Group SE

Mensch und Maschine Software SE

Masterflex SE

Wolftank Group AG

IBU-tec advanced materials AG

Edel SE & Co. KGaA

2G Energy AG

Alzchem Group AG

Delticom AG


ZU DEN INTERVIEWPARTNERN

Foto: © Salutaris

Dr. Barbara Kollenda und Ehemann Michael Kollenda sind Vorstände der Vermögensverwaltung SALUTARIS Capital Management AG. Gemeinsam managen sie seit Herbst 2020 den Salutaris Multiwert Superfund (ISIN: LU1152094345).

Autorenprofil
Stefan Preuss

Stefan Preuß arbeitet seit mehr als 25 Jahren als Redakteur im Kapitalmarktumfeld. Der gelernte Tageszeitungsredakteur sammelte zudem Erfahrung als Investor Relations Manager. Der Redaktion der GoingPublic Media AG gehört er als ständiger Mitarbeiter mit den Schwerpunktthemen IPOs, Vermögensanlage und Nachfolgelösungen an. Er betreut als Redaktionsleiter die jährlichen Spezialausgaben "Mitarbeiterbeteiligung" sowie "M&A Insurance".

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