Strenesse- Vorstandschef Luca Strehle will mit einer klaren Markensprache und einem höheren Markenbudget das Modeunternehmen in die richtige Spur bringen. Dafür braucht er frisches Kapital.
Für Luca Strehle ist es kein großer Einschnitt: „Für unsere kleine Herrenkollektion war der Aufwand ganz schön groß“, sagt der Vorstandsvorsitzende der Strenesse der Unternehmeredition. Sieben Jahre kleidete das Nördlinger Familienunternehmen die deutsche Fußballnationalmannschaft ein. Die bekannteste Arbeitskleidung war der hellblaue Babykaschmir-Pullover, den Bundestrainer Yogi Löw im Achtel-, Viertel-, und Halbfinale der Fußballweltmeisterschaft 2010 in Südafrika trug. Einige Fans zogen ihn sogar dem Nationaltrikot vor. Die Zusammenarbeit ist nun beendet. Künftig stattet Hugo Boss die Fußballer aus. „Die Werbung war zu undifferenziert“, sagt Strehle. Die Anstrengungen dafür zu groß: Gerade mal 10% macht der Umsatz der Männermode im Unternehmen aus. Stärker sollen die Frauen wieder in den Fokus rücken.
„Wir konzentrieren uns auf Damenoberbekleidung“, sagt Strehle. Leger steht er da, in seinem engen, grauen Anzug, der passenden Slim-Krawatte und den lila Schuhen. Er strotzt vor Optimismus, die angeschlagene Marke wieder nach vorne zu bringen. Seit April 2012 hat er das Erbe seines Vaters übernommen. Sein Ziel ist klar: „Wir wollen wieder dorthin, wo wir herkommen.“ Vor allem in den 90er-Jahren war Strenesse erfolgreich: Damals engagierte das Label noch Models wie Linda Evangelista oder Amber Valetta für die großen Modeschauen in Italien. „Zu diesem Zeitpunkt waren die Grundwerte von Strenesse klar erkennbar“, sagt Strehle. Etwas augenzwinkernd, selbstbewusst, aber auch sexy. „Diese Werte wollen wir jetzt wieder klarer herausarbeiten“, so der 38-Jährige.
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