Die Befürchtung ist nun Wahrheit: Der deutsche Maschinen- und Anlagenbau beschließt das Jahr ohne nennenswertes Wachstum. Das vermeldet der Branchenverband VDMA.
Im Juni hatte der Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) seine Produktionsprognose für 2015 auf null Prozent herabgesenkt. Im Herbst 2014 war er noch von zwei Prozent Wachstum für die Branche ausgegangen. Von Januar bis Oktober sank die Produktion nun um 0,5 Prozent. Insgesamt schätzt der VDMA das Produktionsvolumen für den Maschinenbau auf 199 Mrd. Euro. Auch für das nächste Jahr geht der Verband von keinem realen Wachstum der Branche aus. Nominal könnte das Produktionsvolumen allerdings die 200 Mrd. Euro-Schwelle überschreiten. Dies wäre – so der VDMA – angesichts der weltpolitischen Unsicherheiten durchaus ein Erfolg. Die Ausfuhren nach China sieht er bei minus fünf Prozent, die nach Russland sollen gar um 27 Prozent abnehmen. Der chinesische Markt wäre dann 16 Mrd. Euro groß, der russische 3,6 Mrd. Euro. Interessant könnte der Iran werden. Von ihm erhoffen sich die Unternehmen neue Impulse, sobald die Sanktionen gelockert werden.
Trotz des Nullwachstums gehören der Maschinenbau sowie Anlagenspezialisten immer noch zu den wichtigsten Arbeitgebern in Deutschland. Allein in diesem Jahr baute die Branche 10.000 neue Stellen auf. Eine zukunftsweisende Rolle spricht Reinhold Festge, Präsident des VDMA, dem Thema Industrie 4.0 zu: „Die Digitalisierung der Produktion – sowohl der Kunden als auch die eigene – bietet dem Maschinenbau eine Perspektive, auch in zehn oder zwanzig Jahren noch führend auf dem Weltmarkt zu sein.“ Bei der Flüchtlingsfrage wünscht sich der VDMA mehr Unterstützung von der Politik. Vor allem der Spracherwerb könne nicht Sache der Unternehmen sein, so Festge. Außerdem müssten die Asylverfahren beschleunigt und Praktika für Flüchtlinge sechs Monate lang vom Mindestlohn ausgenommen werden. www.vdma.org