Umfragen belegen es immer wieder: Mittelständische Unternehmen schöpfen das Potenzial von Social Media noch lange nicht aus. Warum ist das so? Social-Media- Expertin Conni Heisig kennt die häufigsten Ausreden zu Genüge und setzt mit ihrem Unternehmen „weniger bla“ genau da an. Ihre Mission: Aufklärung auf Augenhöhe.
Zu teuer, zu aufwändig, bringt sowieso nix – Viele Mittelständler sind noch immer weit davon entfernt, Social-Media-Strategien in ihren unternehmerischen Alltag zu integrieren. Die fünf häufigsten Ausreden und die passenden Pro-Argumenten finden Sie hier:
1. „Social Media ist nichts für uns.“
Langfristig kommt kein Unternehmen um die digitale Sichtbarkeit herum. Kurz gesagt: Wer nicht sichtbar ist, findet auch nicht statt. Fakt ist: Für die kommende Generation von Kunden und Mitarbeitern ist die Präsenz auf digitalen Kanälen eine Selbstverständlichkeit. Wer den Anschluss auf Social Media verliert und sich davor drückt, mit der Zielgruppe zu interagieren, wird nicht wahrgenommen, nicht gebucht oder als potenzieller Arbeitgeber in Erwägung gezogen – das Unternehmen ist quasi nicht existent. Wichtiger Hinweis: Die Firmenwebsite oder ein Eintrag bei Google My Business sind keine Social-Media-Kanäle, weil sie nicht für den interaktiven Austausch mit der Zielgruppe konzipiert sind.
2. „Social Media macht unser Azubi nebenbei.“
Im Business-Kontext ist es nicht möglich einen oder gar mehrere Social-Media-Kanäle vernünftig zu bespielen, wenn das einfach nur nebenher durch Praktikanten oder Azubis erfolgt. Auch wenn die jüngeren Kollegen oft einen selbstverständlicheren Zugang zu Social Media haben, gelten für ein Unternehmensprofil andere Regeln als für ein Privat-Profil. Für einen professionellen, nachhaltigen Social-Media-Auftritt braucht es immer eine Strategie, aus der sich ein Konzept ableitet und daraus ein konkreter Fahrplan. Das bedeutet: Social Media ist ein eigenständiger Bereich und keine Aufgabe, die irgendwer zusätzlich macht, nur weil er oder sie Anfang 20 ist. Die einmalige Investition in einen Social-Media-Experten, der sein Wissen in das Unternehmen nachhaltig einbringt und die Mitarbeiter gezielt schult, zeugt von Weitblick und stärkt die Wettbewerbsfähigkeit.
3. „Unsere Kunden interessieren sich nicht für Social Media.“
Statt dem Kundenstamm bereits im Vorfeld das Interesse an Social Media abzusprechen, sollte man die Augen vor den aktuellen Nutzerzahlen nicht verschließen. 18 Millionen – das ist beispielsweise die Zahl der aktiven LinkedIn-Nutzer im DACH-Raum. Tendenz steigend! Die Wahrscheinlichkeit, dass Entscheider aus der Branche inzwischen über ein Social-Media-Profil verfügen, wächst von Tag zu Tag. Zudem rückt die Generation jüngerer Führungskräfte – für die der Umgang mit Social Media so selbstverständlich ist, wie das tägliche Zähneputzen – nach. Unabhängig davon ist das Alter nicht entscheidend. Es gibt genügend Ü50-Führungskräfte, die Social Media für sich entdeckt haben und es regelmäßig für sich nutzen. Tipp: Starten Sie noch heute und treten Sie mit Ihren Kunden in Kontakt. Überlegen Sie sich bestimmte Themenfelder, für die Sie regelmäßige Inhalte erstellen können und unterstreichen Sie Ihre Expertise. Werden Sie sichtbar! Im Gegensatz zur Firmen-Website gehen Sie aktiv mit der Zielgruppe in den Austausch und beginnen mit dem Aufbau einer Community.
4. „Social Media können wir uns nicht leisten.“
Es ist sinnvoll mit den Ressourcen, die zur Verfügung stehen zu starten, anstatt gar nichts zu tun. Bestimmt gibt es Mitarbeiter im Unternehmen, die sich dem Thema Social Media allein oder als Team annehmen möchten. Fördern Sie das Engagement, indem dafür feste Zeiten zur Verfügung stehen und diese nicht „on top“ kommen. Fokussieren Sie sich auf einen Kanal, wie beispielsweise LinkedIn, um mehr Sichtbarkeit in ihrer Branche zu generieren. Die Social-Media-Verantwortlichen erhalten die Aufgabe, in Abstimmung mit der Geschäftsführung eine Strategie auszuarbeiten, aus der sich ein konkreter Posting-Plan ableitet. Haben Sie hierbei das Community-Management im Blick. Viele denken: Ich poste ein Bild, dann mache ich die Augen zu und bin wieder weg. Doch es geht um den Austausch und darum, dass sich die Social Media-Verantwortlichen aktiv mit den Menschen beschäftigen und die Community managen. Wer Reichweite generieren will, kennt ähnliche Profile, hinterlässt dort Nachrichten und zeigt in Beiträgen Haltung, in denen sich die Werte des Unternehmens widerspiegeln. Damit entwickelt sich ein automatisches Verständnis für den Kanal und es macht sogar Spaß – vor allem wenn die Followerzahlen in die Höhe schnellen.
5. „Social Media ist nur ein Trend.“
Der „Erste Arbeitskreis Social Media in der B2B-Kommunikation“ belegt mit seiner mittlerweile elften Studie: Social Media gewinnt im gesamten DACH-Raum im B2B-Bereich an Bedeutung. Die Ansprache potenzieller Neukunden und die Gewinnung neuer Mitarbeiter stehen hierbei besonders im Fokus. Die Unternehmen entdecken zunehmend mehr den Vorteil der länderübergreifenden, effizienteren und kostengünstigeren Ansprache von neuen Talenten für sich. Diese Entwicklung zeigt sehr eindeutig, dass Social Media in der Kommunikation mit Kunden und Bewerbern weitaus mehr ist, als nur ein Trend. Apropos Trend: Gerade bei Social Media ist es wichtig, auf dem aktuellen Stand zu bleiben, damit der Algorithmus einen nicht überrascht. Tipp: Newsletter abonnieren, die über die Branche und neue Entwicklungen berichten und Profile suchen, die über Updates informieren.
Conni Heisig
Conni Heisig ist Social-Media-Expertin für den Mittelstand. Mit ihrem Unternehmen „weniger bla“ hat sie die Machbarkeit für ihre Kunden stets im Blick. Für Conni Heisig kommen die Inhalte für Social Media aus dem Unternehmen heraus. Wie das genau funktioniert, zeigt sie den KMUs in kompakten Dreimonatsprogrammen. Ihre Expertise hat sich die „weniger bla“-Geschäftsführerin in namhaften Agenturen wie der „Serviceplan Group“, „Achtung!“ und dem Unternehmen Fitness First angeeignet.