25. Eigenkapitaltag des BVK: “So geht Zukunftsfinanzierung”

Zum 25. Deutschen Eigenkapitaltag des BVK versammelten sich gestern im Berliner Futurium rund 400 führende Branchenvertreter.
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Zum 25. Deutschen Eigenkapitaltag (DET) des Bundesverbands Beteiligungskapital (BVK) versammelten sich gestern im Berliner Futurium rund 400 führende Branchenvertreter sowie hochrangige Regierungsmitglieder. Die Veranstaltung für prominente Akteure aus den Bereichen Private Equity, Venture Capital und dem entsprechenden Umfeld stand unter dem Leitmotiv “Das neue Kapital. So geht Zukunftsfinanzierung”. In zahlreichen Impulsvorträgen und hochkarätigen Panels wurde über die aktuellen Trends, Chancen und Herausforderungen der Branche diskutiert. Vertieft wurden Themen wie die Finanzierung von Hochtechnologie, der Beitrag von Start-ups zur europäischen Sicherheits- und Verteidigungsstrategie und die Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands im Vergleich zu seinen Nachbarländern.

Zu den hochkarätigen Gästen zählten auch Christian Lindner MdB (Bundesminister der Finanzen), Lisa Paus MdB (Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend) sowie Nico Rosberg (Gründer von Rosberg Ventures und Formel 1 Weltmeister 2016) und Stefan B. Wintels (Vorstandsvorsitzender der KfW Capital).

„Venture Capital ist weniger eine Asset Class als vielmehr eine Access Class“, sagte Nico Rosberg zum Eventauftakt. Deutschland habe sehr großen Bedarf an Venture Capital. Wichtige Herausforderungen sieht Rosberg in der Bildung und in der Vernetzung von Mittelstand und Start-ups.

Mehr Risikobereitschaft gefragt

Christian Lindner, Bundesminister der Finanzen, betonte die Bedeutung der Wettbewerbsfähigkeit des deutschen Investitionsstandorts und forderte: „Wir müssen privates Kapital in Deutschland stärker mobilisieren und mehr unternehmerische Risikobereitschaft fördern.“ In diesem Zusammenhang kündigte er weitere Maßnahmen an, um regulatorische und steuerrechtliche Hürde abzubauen. Er verwies in diesem Zusammenhang auf das Zukunftsfinanzierungsgesetz 2 sowie die von ihm initiierte WIN-Initiative, die wichtige Forderungen des BVK aufgreift.

Stefan B. Wintels, der Vorstandsvorsitzende der KfW Capital, hob die Bedeutung von Eigenkapital für die Themen Souveränität und Defence, hervor. “Das wird nur mit Eigenkapital möglich sein”, so Wintels. “Wir sind aktuell unterinvestiert. Es braucht einen Kulturwandel”, forderte er. Man müsse allerdings aufhören, den Standort Deutschland immer schlecht zu reden. Deutschland sei ein attraktiver “Investment Case”. Es müsse künftig mehr darum gehen, die eigenen Stärken zu betonen und, anstatt über Schwächen zu reden, müsse man mehr in die Umsetzung kommen.

Ein besseres Investitionsklima braucht das Land

“Es fehlt der Mut zur frühzeitigen Innovation”, stimmte Bitkom-Präsident Ralf Wintergerst ein. Nötig sei ein besseres Investitionsklima. “Wenn wir nicht investieren, dann sind wir irgendwann eine digitale Kolonie.”  Deutschland habe das Potenzial auf das Niveau von Japan zu kommen.

„Wir verzeichnen eine Rekordzahl an Anmeldungen für unseren Deutschen Eigenkapitaltag”, zeigte sich Dr. Ingo Krocke, Vorstandssprecher des BVK und Managing Partner von Auctus Capital Partners AG, erfreut. Er ergänzte: „Die Beteiligungsbranche spielt eine entscheidende Rolle bei der Finanzierung von Innovation und Wachstum in Deutschland,”

Ulrike Hinrichs, geschäftsführendes Vorstandsmitglied des BVK, präsentierte die neue Kampagne des Verbandes: „Mit DAS NEUE KAPITAL setzen wir ein starkes Signal für die Bedeutung von Beteiligungskapital. Es geht dabei nicht nur um finanzielle Unterstützung, sondern um ein strategisches Instrument, das Unternehmen hilft, ihre Wachstumsziele zu erreichen und zukunftssicher aufzustellen.“ Zur Unterstützung der Kampagne wurde der neue Imagefilm des BVK vorgestellt, der die Relevanz von Beteiligungskapital für den gesellschaftlichen Alltag veranschaulicht.

Der Bundesverband Beteiligungskapital ist die Stimme und das Gesicht der Beteiligungsbranche in Deutschland. Er vereint 300 Mitglieder. Rund 200 Mitglieder sind Beteiligungsgesellschaften im Bereich Venture Capital, Large-Buy-Out und Wachstumsfinanzierung. Hinzu kommen auch die institutionellen Investoren. Die übrigen hundert Mitglieder sind Beratungsgesellschaften, Dienstleister und sonstige Institutionen, die mit Beteiligungsgesellschaften zusammenarbeiten.

Autorenprofil

Als Chefredakteurin der Unternehmeredition berichtet Eva Rathgeber regelmäßig über Unternehmen und das Wirtschaftsgeschehen. Sie verfügt über langjährige Erfahrung im Wirtschaftsjournalismus und in der PR.

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